Visual Thinking – Kontruieren/Dekonstruieren

Konstruieren/Dekonstruieren

Was geschieht wenn wenn wir Dinge in ihre Einzelteile zerlegen?

In unserer Zusammenarbeit mit unseren Kund*innen geht es um komplexe Fragen der Unternehmenskultur oder der Produktentwicklung. Um mit den Sachverhalten umgehen zu können, müssen wir diese in ihre einzelnen Komponenten herunterbrechen. Sei es ein Team welches noch keine gemeinsame Stimme gefunden hat, noch keine gemeinsame Vision hat, oder auch ein Team, das sich noch nicht auf eine gemeinsame Struktur, Kommunikation und Kanäle geeinigt hat.

Unseren Partnern helfen wir in der Zusammenarbeit dieses Wirrwarr an Bedürfnissen, Unklarheit und Unstrukturiertheit zu entzerren. Unsere Prämisse ist das Herunterbrechen von Komplexität auf seine Komponenten. Was zunächst trivial klingt, gelingt nicht immer selbstverständlich in der Praxis. Zum einen besteht als Teil der Organisation die Gefahr den Überblick zu verlieren und in eine sogenannte Betriebsblindheit zu verfallen, zum anderen ist man eventuell selbst Teil des Problems.

Wir helfen neue Perspektiven einzunehmen und vor allem zu dekonstruieren. Hat das Team eine Vision in seinem Unterfangen? Haben sich die einzelnen Mitarbeitenden über den Sinn (Purpose) ihres Arbeitens Gedanken gemacht? Wie wird kommuniziert, wie sieht die Meetingstruktur aus und wie sieht es mit der Feedbackkultur aus? Das können einzelne Teile eines großen Ganzen sein. Mit diesen Komponenten kann gespielt und neu konstruiert werden.

In einer inspirierenden Barcamp Session, die wir im Rahmen unserer Partnerkonferenz ComX erleben durften, hat unsere liebe Kollegin von launchlabs Sofia, Alexandra Nikolova, das Thema Construction/Deconstruction wunderbar aufgearbeitet. Alexandra stellte uns eine Teamübung vor in der man aus einfachen Formen Sinn zusammenstellen konnte. Also erst konstruieren und dann dekonstruieren. Aus vorgegeben Vierecken, Dreiecken und Kreisen haben die Teilnehmer*innen Figuren gebaut, um diese dann anschließend zu dekonstruieren, und dann in einem nächsten Schritt etwas neues entstehen zu lassen.

Das Ziel dieser Teamübung war es spielerisch zu lernen wie man sich visuell ausdrücken kann. Aber der philosophische Kontext für unsere Arbeitswelt hat sich aufgedrängt. Für unsere Kund*innen wie für uns heißt es Wirrwarr oder Komplexität auf ein verständliches Level aufzulösen, um handlungsfähig zu werden, neu zu konstruieren im Sinne von experimentieren, also ausprobieren und anzupassen.

Eine Struktur in seine Einzelheiten zu zerlegen ist ein kindlicher Wunsch – Spielsachen auseinanderzubauen, herauszufinden was hinter den Augen der Puppe verborgen ist. Alexandra ließ sich von einem Kabarettisten inspirieren der berühmte Gemälde “aufräumt”. Ein abstraktes Bild von Kandinsky zerlegt er in seine Einzelteile und reiht die Formen der Größe nach auf. Van Goghs Schlafzimmer in Arles räumt er auf, bzw. stopft alle Utensilien unters Bett. Er dekonstruiert eine Realität und nimmt sich die Freiheit neu zu ordnen und zusammenzusetzen. Diese Freiheit vermitteln wir unseren Kund*innen um die eigene Arbeitskultur mit Interventionen zu beeinflussen, um neues zu schaffen.

 

 

veröffentlicht: 01.06.2021

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