Kanban Kursangebot für Kurzentschlossene: 22.-25.2.21

KANBAN SYSTEM DESIGN (KANBAN MANAGEMENT PROFESSIONAL I)

Für alle Interessierten:

unser lieber Kollege Holger Lotter bietet einen Kanban Workshop an.

Dieser Kurs beschäftigt sich mit Kanban für die Wissensarbeit. Er zielt also auf Tätigkeiten wie Analyse, Design, Entwicklung, Projektmanagement, Servicemanagement, Produktmanagement, Auftragsabwicklung etc. ab. Davon abzugrenzen ist das Kanban für das Produktionsumfeld, z.B. in Fabriken. Dieses wird nicht im vorliegenden Kurs behandelt.

Methode

Es handelt sich um kein konventionelles Seminar, sondern um einen Workshop, in dem wir gemeinsam wichtige Inhalte zu Kanban herausarbeiten. Ein zentrales Element ist das Erfahren der Inhalte anhand von Übungen und Simulationen. Der Workshop stützt sich auf moderne Formen der Wissensvermittlung wie Training from the Back of the Room und verzichtet weitgehend auf PowerPoint-Präsentationen. So kann sichergestellt werden, dass das Erlernte leicht in die Praxis übertragbar ist, der Austausch zwischen den Teilnehmer angeregt wird und eine Dynamik entsteht, die Inhalte auf unterhaltsame Weise vermittelt.

Im ersten Teil des Workshops erlebst Du „Kanban in Action“ und lernst die zentralen Elemente der Kanban-Methode kennen. Im zweiten Teil baust Du Dein eigenes Kanbansystem auf. Gerne kannst Du auch Deine reale Problemstellung mitbringen und wir helfen Dir, für diese ein passendes Kanbansystem zu designen.

Ziele des Workshops

  • Die zentralen Konzepte von Flow, Pull und evolutionärer Veränderung kennenlernen.
  • Die Kenntnisse erwerben, um ein eigenes Kanbansystem aufbauen zu können.
  • Erlernen, wie man Metriken verwendet, um die Leistung des Kanbansystems zu messen und zu verbessern.
  • Verstehen, wie man evolutionäre Veränderung in einer Organisation anstoßen kann.

Vorteile des Workshops

  • Dein Workshop wird von einem Accredited Kanban Trainer (AKT) der Kanban University durchgeführt, der über umfangreiche Erfahrung als Trainer sowie als Berater/Coach im Aufbau von Kanbansystemen verfügt.
  • Der Workshop besteht zu großen Teilen aus praktischen Übungen und Simulationen; es wird wenig PowerPoint verwendet.
  • Du lernst, wie Du Kanban pragmatisch, einfach und unmittelbar in Deiner Organisation einführen kannst.
  • Der Inhalt des Workshops ist direkt umsetzbar: am Tag nach dem Workshop kannst Due bereits erste Veränderungen in Deiner Organisation anstoßen.
  • Du erhältst ein Certificate of Attendance der Kanban University

 

 

Mehr Infos hier:

https://www.profanu.de/events/kmp1/

Open Innovation City Bielefeld

 

 

Wie können wir das Innovationspotenzial einer Stadt und einer Region bestmöglich verbinden und skalieren? Wie können wir Organisationen unterschiedlichster Art zusammenbringen, um einen branchenübergreifenden Austausch zu fördern und ein lebendiges Netzwerk für offene Innovationskultur zu gestalten? “Open Innovation” lautet die Antwort von Open Innovation City Bielefeld. Die Initiative möchte Brücken bauen und Bielefeld zur Modellstadt für gelungene, vernetzte Innovation ausgestalten.

 

Das Innovation Gym Programm bringt Organisationen aus diversen Branchen und Sektoren zusammen um gemeinsam das nächste Level der Innovationsfähigkeit zu erreichen. Wir freuen uns außerordentlich als launchlabs dieses einzigartige Programm gestalten und mit unseren Facilitator:innen Laura Krawietz und Tassilo Bossmann umsetzen zu dürfen.

Am 29. Januar geht’s los! Was die Teilnehmenden erwarten wird, könnt ihr hier im Kurzinterview mit Laura und Tassilo nachlesen: https://openinnovationcity.de/events-news/detail/startschuss-fuer-das-innovationgym

 

Der Berliner Kältebus

 

Winterzeit ist Spendenzeit. In diesem Jahr möchten wir eine Einrichtung unterstützen, die uns besonders am Herzen liegt – den Berliner Kältebus. Nachts fährt er durch Berlin und schützt Menschen ohne Obdach vor dem Erfrieren, die andere Hilfsorganisationen nicht erreichen können. Karen Holzinger hatte vor 26 Jahren mit ihren Kollegen die Idee, den Kältebus in Berlin zu initiieren. Im Interview erzählt sie von ihrer Arbeit.

 

Frau Holzinger, wie kamen Sie auf die Idee, den Kältebus ins Leben zu rufen?

Ich bin Sozialarbeiterin und habe damals in einer Einrichtung für Wohnungslose gearbeitet, ähnlich wie die Suppenküche. Als dann in meinem ersten Winter die Nachricht kam von einem Menschen, der draußen erfror, hat mich das sehr getroffen. Ich dachte mir: Die beste Hilfe bringt nichts, wenn sie die Menschen nicht erreicht.

Und dann kam ihnen eine Idee…

Genau. Wir nahmen einen Bus und fuhren zu den Obdachlosen an die Bahnhöfe. Wir wollten genau wissen, wo sie sich aufhalten, um ihnen besser helfen zu können. Unser Ziel war es, die Obdachlosen mit dem Bus zu den Einrichtungen zu bringen. Aber das klappt nicht immer. Deshalb haben wir auch immer Lebensmittel, warme Sachen und Schlafsäcke dabei.

Warum können nicht alle Menschen untergebracht werden?

Zu Anfang gab es nicht so viele Angebote. Manche Obdachlose sind durch das Leben auf der Straße gezeichnet – sie riechen stark oder haben Parasiten wie Läuse. Mit ihrer Versorgung waren die Einrichtungen dann manchmal überfordert. Andere sind misstrauisch oder auch psychisch sehr angeschlagen. Es dauert dann manchmal lange, bis sie Vertrauen zu uns entwickeln und mitkommen.

Wie machen Sie es heute während Corona?

Heute nutzen wir den Bus vor allem als Kontaktmöglichkeit. Wir fahren zu den Menschen hin, verteilen Tee, Suppe  und Schlafsäcke. Wer möchte, wird auch in eine Einrichtung der Berliner Kältehilfe gebracht. Dort können die Menschen duschen und haben für einige Stunden Sicherheit und Wärme. Vor allem aber können sie sich beraten lassen: Was gibt es für Möglichkeiten, die nicht Straße heißen? Dabei helfen wir ihnen gerne.

Wie organisieren Sie sich?

Wir sind ein Team aus vielen Freiwilligen und zwei Angestellten. Wir wechseln uns ab mit den Fahrdiensten.

 

 

Wenn ich einen Obdachlosen sehe, der Hilfe braucht: Wie erreiche ich den Kältebus?

Der Kältebus ist telefonisch unter der Nummer 0178 523 58 38 von 20:30 bis 02:30 erreichbar.

 

 

Podcast: Agile Leadership – Übertriebener Hype oder Führungsmodell der Zukunft?

 

Dr. Simon Springmann im Podcast 

Unsere Welt wird immer komplexer. Durch exogene Schocks, wie zuletzt die Corona-Pandemie, verändert sich unser gewohntes Umfeld von jetzt auf gleich. Persönliche Begegnungen für Meetings, Konferenzen und Kundengespräche sind beispielsweise kaum mehr möglich und werden durch digitale Tools ersetzt.

An diese veränderten Rahmenbedingungen müssen sich Organisationen aus allen Branchen zügig anpassen. Aus diesem Grund ist Agilität auch für erfahrene Unternehmen wichtig, und das nicht erst seit Beginn der Pandemie. Denn auch endogene Ursachen erhöhen die Komplexität. Zwei Haupttreiber sind hier die Megatrends Globalisierung und Digitalisierung. Sie disruptieren die Wettbewerbssituation, Tech Giganten wie Amazon, Google oder Apple dringen systematisch in immer weitere Industrien und Branchen vor. Und auch die Bedürfnisse von Kundinnen und Kunden ändern sich rapide. Sie erwarten immer flexiblere, digitalere und individuellere Lösungen für ihre Wünsche.

Im Podcast diskutiert Dr. Simon Springmann, Managing Partner der launchlabs Berlin, mit Corinna Pommerening diese und weitere Themen aus den Bereichen Agile Transformation und Agile Leadership: Was sind die Erfolgsfaktoren für eine gelingende agile Transformation? Was zeichnet ein agiles Mindset genau aus? Und ist die Rede von Agilität nachhaltig oder nur eine weitere “Sau, die durch das Dorf getrieben wird”? Diese und weitere Fragen werden im Podcast diskutiert.

 

https://wendepunkte-viernull.podigee.io/40-agile-leadership

https://new-leadership-training.de/040-agile-leadership-uebertriebener-hype-oder-fuehrungsmodell-der-zukunft

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Sprintwoche in Berlin: Die Leipziger Volksbank zu Besuch

Die Kundinnen und Kunden noch besser verstehen – Das wollten 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leipziger Volksbank. Bei einem einwöchigen Sprint haben sie dieses Ziel fest in den Blick genommen. Unterstützt wurden sie dabei vom Team der launchlabs Berlin.

An einem warmen Montagmorgen Ende September trafen sich 20 Mitarbeitende der Leipziger Volksbank im Innovationloft der launchlabs Berlin. Die Sonne schien durch die großzügigen Fenster der Kreativräume, und es begann eine aufregende Woche.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Vorstandsmitglied Andreas Woda, sowie durch Dr. Simon Springmann von launchlabs, und einem Briefing zum Hygieneschutz-Konzept, starteten die Teilnehmenden direkt in die ersten Kundeninterviews. Dies geschah in einem hybriden Setting per Videokonferenzen.

Bereits am folgenden Tag wurden mit Unterstützung von launchlabs die gesammelten Kundenbedürfnisse analysiert, systematisch Lösungsideen generiert und direkt erste Prototypen entwickelt. Mithilfe von wechselseitigen Feedbackrunden durch die cross-funktionalen Teams konnten die Lösungsansätze zügig verbessert werden und bereits Mitte der Woche den Kunden sowie dem Vorstand per Videokonferenz präsentiert werden.

Eine Besonderheit galt es dabei zu berücksichtigen: Im Jahr 2018 hat der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. das Marktbearbeitungskonzept für Firmenkunden veröffentlicht. Dieses Konzept war die Basis, auf der die neuen Lösungsideen aufbauen sollten. Hierfür wurde unter der fachkundigen Anleitung von launchlabs neben Design Thinking auch auf andere Methoden und Tools aus dem agilen Bereich zurückgegriffen. So wurde z.B. ein gemeinsames “Backlog” erstellt. Die Aufgaben wurden gesammelt, priorisiert, Kosten und Zeitaufwand in den Gruppen geschätzt sowie eine agile Projektplanung in Iterationen bis Anfang 2021 aufgesetzt. Außerdem wurde ein einfaches aber wirkungsvolles Kanban-Board erstellt, um den Arbeitsfortschritt für alle Teilnehmenden jederzeit sichtbar zu machen.

Am Freitag konnte der finale Prototyp dann schon dem Vorstand der Bank sowie den Kunden präsentiert werden. Jetzt geht es an die Umsetzung. Sowohl für die Leipziger Volksbank als auch für launchlabs ein voller Erfolg!

 

 

EnerTracks goes virtual – vernetztes Training über mehrere Kontinente

 

Kurz vor dem deutschen Lockdown, durften wir noch 15 Energieexperten aus verschiedenen Teilen der Welt bei uns begrüßen und in Design Thinking ausbilden. Das laufende Training musste allerdings unterbrochen werden und aufgrund der Gefahr, dass die Teilnehmenden nicht mehr nach Hause kommen, wurden Flüge noch am gleichen oder darauffolgenden Tag gebucht. Zurück ging es nach Südamerika, Afrika, Indien & Südostasien. Zu den Orten wo diese Menschen eine wunderbare und mutige Arbeit leisten um die Energiewende voranzutreiben.

Denn genau darum geht es bei den sogenannten “EnerTracks”: Energie-Experten neues Wissen und Inspiration anbieten, wobei sie sich vernetzen und gegenseitig bestärken können. „In meinem Land wird das Thema nachhaltige Energie gerade zu einer Bewegung. Leider manchmal viel zu langsam. Dieses Training wirkt wie ein Beschleuniger. Wir brauchen einander hier, wir schaffen das nicht alleine!“ sagte eine Teilnehmerin aus dem vergangenen analogen EnerTrack.

Nun, nach mehreren Monaten, wurde der Entschluss gefasst das Training virtuell zu gestalten: eine wunderbare Herausforderung um den Teilnehmenden aus unterschiedlichen Zeitzonen ein kollaboratives und spannendes Trainingserlebnis zu bieten!

Das Vernetzen von Kontinenten

Zusammen mit Agora Energiewende und Renac stehen wir nun vor der kreativen Aufgabe, ein Programm zu gestalten welches uns erlaubt die Trainingsinhalte aus zwei Wochen Präsenzzeit in drei Wochen virtuell abzuhalten – kollaborativ und interaktiv.
„Über die letzte Zeit haben wir viel Erfahrung gesammelt im Design digitaler Lernerfahrungen. Auch schon vor Corona haben wir uns ausführlich mit dem Thema auseinandergesetzt wie man auf Distanz lernen und kreative Teamarbeit leisten kann. Das hilft uns nun enorm!” sagt Tobias Wosowiecki, Facilitator bei launchlabs.
Das hat auch Farah, Projektleiterin bei Agora, bemerkt: „Deshalb digitalisieren wir das Gesamtkonzept gemeinsam mit launchlabs. Weil wir gesehen haben, die sind digital fit, offen und wissen genau warum es bei uns geht. Die analoge Zeit bei launchlabs war auch immer schon ein Highlight für die Teilnehmer. Das wollen wir beibehalten!”

Kollaboration und Interaktivität als Designkriterien

Das Programm wird eine Kombination sein aus Selbstlernphasen, Gruppenarbeit auf Distanz und digitalen Videosessions im Plenum mit Input und Coaching. Für letzteres sind Energie-Experten aus ganz Deutschland eingebunden. Die Teilnehmer erstellen und präsentieren am Ende eine “Roadmap” für die Energiewende von EnerTransia, ein fiktives Land.

Auch wir geben den Teilnehmern einen Denkimpuls: bei uns geht es um Design Thinking. „Eine Bereicherung für Menschen die durchgehend umgeben sind von Zahlen und starken (politischen) Hierarchien, und eher analytisch und nach einem Plan vorgehen.” sagt Farah.

Für die Selbstlernphase werden wir auf aufgezeichnete Videoinhalte bauen. Die virtuellen Calls mit Input und Coaching werden zweimal drei Stunden am Tag stattfinden, zu einer Zeit an der alle ohne Schlafmangel teilnehmen können. Zwischendurch arbeiten die Teams selbstständig weiter. Check-In Calls sind da um sie zu begleiten.

Unterstützt wird das gesamte Curriculum mit MURAL-Boards welche es den Energie-Experten erlaubt Gedanken festzuhalten und miteinander zu kollaborieren. Gleichzeitig dienen sie auch dazu die Story um EnerTransia zu erzählen.

Storytelling im virtuellen Raum

„Ich setze mich nun schon seit Anfang der Krise mit virtuellen Räumen auseinander und freue mich immer wieder darüber die Möglichkeit zu haben eine Geschichte zu erzählen.

Im Fall von EnerTracks besteht diese Geschichte bereits. Diese muss nun nur noch in den digitalen Raum übertragen werden. Und hier kommen wir auch schon zu den großen Vorteilen von virtuellen Räumen. Wir haben fast unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten und so viele Räume wie wir möchten. Jede Geschichte lässt sich visuell erzählen durch das Bewegen durch unterschiedliche Räume, die MURAL-Boards.

Unsere Teilnehmenden sind unsere Held*innen. Bei jeder Station die sie erleben, steigen sie tiefer in die Geschichte ein, in dem sie auf ein neues Board gelangen welches zum Beispiel eine Stadt, ein Schloss, einen Wald, eine Planetenoberfläche oder, in diesem Fall, einen Windpark oder eine Kohleabbauzentrale darstellt,” erzählt Tobias. „Das Storytelling endet aber nicht mit dem Aufbau von MURAL-Boards. Natürlich können wir die Geschichten auch in unseren Video-Calls weiter erzählen. Streamer haben es uns mit IRL-Streams (In Real Life) vorgemacht. Unsere Smartphones bieten uns die Möglichkeit uns von jedem beliebigen Standort in einen Call einzuklinken.”

Was bleibt?

Wir stellen fest, dass uns der virtuelle Raum großartige Möglichkeiten bietet Menschen miteinander zu verbinden, kulturelle Brücken zu schlagen und Geschichten zu erzählen.
All das bietet uns eine Grundlage Workshops, Trainings und Events zu gestalten die in Erinnerung bleiben.
Der erste virtuelle Track ist bereits angelaufen und der zweite im November steht auch schon in den Startlöchern.

 

 

Sie haben Fragen oder wollen sich mit uns zu diesem und weiteren Themen austauschen? Schreiben Sie uns an hello@launchlabs.de

 

„Agilität ist eine Lebens- und Arbeitsphilosophie“

 

Kristine Biegman arbeitet seit vier Jahren als Innovationsberaterin, Coach und Trainerin für  launchlabs Berlin. Im Interview erzählt sie, was agiles Arbeiten mit Unternehmen und vor allem den Mitarbeitenden macht – und welche Rolle hierbei auch die Raumgestaltung spielt.

Liebe Kristine, du arbeitest als Innovationsberaterin, Coach und Trainerin bei launchlabs. Was bedeutet Agilität für dich?

Für mich ist Agilität an erster Stelle eine Lebens- und damit auch Arbeitsphilosophie. Es bedeutet in Bewegung bleiben, dem Fluss, der Veränderungsenergie folgen. Nicht versuchen, sie zu verhindern, sondern einen Raum dafür zu schaffen.

Wie funktioniert das genau?

Erstens sind gutes Zuhören und genaues Beobachten wichtig. Denn es geht darum, Entwicklungen und Bedürfnisse im aktuellen Umfeld zu erkennen. Erfolgreich sind die Organisationen, die sich mit offenem Geist aus verschiedenen Blickwinkeln diese Themen anschauen, dadurch erfrischende Perspektiven entwickeln und dann mit passenden, nicht alltäglichen Lösungen reagieren.

Außerdem braucht es Innenschau und Energie um das eigene agile Mindset zu stärken: das Unternehmen sollte prinzipiell offen für Veränderungen und Innovationen sein und ‘was da draußen passiert’ als Inspirationsquelle statt als Gefahr einstufen, und dementsprechend die eigenen Arbeitsstrukturen gestalten.

Das ist ja für traditionelle Unternehmen oft nicht so einfach.

Das stimmt. Früher dachte man, man kann mit einem unumstößlichen Masterplan die Welt erobern, wenn man nur möglichst nicht von ihm abweicht. Aber das ist eine illusion. Denn: Welche Welt genau wollen wir erobern? Wie sieht sie aus? In unserer Zeit, in der wir uns fast jeden Tag an eine neue Normalität gewöhnen müssen, ist alles in Bewegung. Die Zukunft kann endlos viele Formen haben. Eigentlich ist diese Zeit ideal für agiles Arbeiten. Nur mit agilen Ansätzen kann man in Zeiten des Umbruchs die passende Richtung finden und die Zukunft sinnvoll mitgestalten.

Wie kann man die Offenheit in Unternehmen fördern?

Ich arbeite mit Menschen an ihrem Fundament. Damit sie das Vertrauen gewinnen, dass sie in der Lage sind, dauerhaft konstruktiv mit Veränderungen umzugehen. Und damit arbeite ich an dem Fundament eines Unternehmens – in dieser Reihenfolge.

In meinen Workshops gehe ich am Anfang spielerisch vor und versuche, die Leute aus ihren üblichen Denk- und Handelsweisen zu holen, erstmal weg von ihren eigenen Themen. Denn einige Mitarbeiter arbeiten schon seit Jahren oder Jahrzehnten in den gleichen, oft hierarchischen Strukturen.

Was bedeutet spielerisch?

Durch strukturierte praktische Übungen helfe ich den Teilnehmenden dabei, die Prinzipien und Vorteile einer agilen Herangehensweise selbst zu erleben. Diese haben kaum etwas mit ihrem direkten Alltag zu tun. Das ist meine Absicht, damit sie nicht in ihrem üblichen Denken stecken bleiben. So ein Durchlauf dauert nicht länger als 45 Minuten.

Dadurch wird vielen klar, dass die Welt unvorhersehbar ist, und ein offenes Ohr und Auge, dem Kunden oder Nutzer gegenüber, unverzichtbar ist. Dass geschäftlicher Elan weitgehend auf Empathie und schnelle Zyklen zurückzuführen ist. Und das es in Ordnung ist, eine bestimmte Unsicherheit zu haben. Außerdem bringt eine “einfach mal ausprobieren“ – Haltung Erfolg. Den meisten macht es Spaß, agil zu arbeiten, weil man sich persönlich einbringen kann und Sachen neu denken darf – nein sogar muss!

Die Reaktion ist von daher oft die Frage: “Warum kann man nicht immer so arbeiten?” Denn die Leute sehen, dass sie auch losgelöst von Wasserfall-Strukturen zu Ergebnissen kommen. Und das sogar besser als vorher. Sie gewinnen Ideenreichtum und Leichtigkeit zurück, sehen den Sinn oder Unsinn ihrer Arbeit ein, weil sie näher an den Nutzern und ihren Bedürfnissen sind. Für sie sind die ersten Übungen oft echte Aha-Momente.

Machen dann alle wirklich mit?

In 98% der Fälle ist die Antwort “Ja”. Vielleicht auch, weil ich einerseits persönlich tief an “agil” glaube – wenn an den richtigen Stellen eingesetzt! – und andererseits gut nachvollziehen kann, in welchem Arbeitsumfeld die Teilnehmenden sich derzeit bewegen und welche Fragen und Unsicherheiten der agile Ansatz aufwerfen kann. Das macht es leichter, klar und offen zu kommunizieren, ohne zu predigen oder zu verteidigen. Mit einer Portion positivem Denken und Humor lade ich sie ein sich auf Neues einzulassen und reiche einen metaphorischen Fallschirm an, wenn sie springen.

Ich achte auch sehr darauf, das Spiel an ihre Realität anzuknüpfen. Es ist sehr wichtig, dass diese Übersetzung in gemeinsamer Reflexion stattfindet. Ich habe das Glück, dass ich auch in großen, hierarchisch organisierten Unternehmen gearbeitet habe, beide Welten kenne und somit besser Brücken schlagen kann.

Nice to know: Oft sind es sogar die etwas älteren Menschen, die aufblühen. Es gibt aber auch jüngere, die mit Erschrecken realisieren, schon sehr früh ihre Kreativität in der Arbeit verloren zu haben. Beides berührt mich zutiefst und es ist die größte Inspirationsquelle meiner Arbeit. Für mich gibt es nichts wichtigeres, als dass Menschen sich sicher fühlen und ganz in ihre Arbeit einbringen können.

Welche Herausforderungen bringt Agilität mit sich?

Oft wird gedacht: “Es sind die Menschen, die einer agilen Transformation im Weg stehen. Die sind einfach zu starr, nicht mutig genug, nicht kreativ, die wollen nicht”. Genau dieses Denken bremst die Sache.

Ich begegne tatsächlich Menschen, die haben oft schon lange versucht, ein bestimmtes Problem zu lösen. Sie glauben nicht mehr daran, dass es doch geht, oder anders funktionieren kann. Die sind mit ihrer Kreativität zu oft gegen bürokratische Wände gestoßen. Oder das Unternehmen hat sich so oft geändert, dass die Mitarbeitenden müde geworden sind.
Andere sind zwar jung und unerfahren, aber aufgeschlossen. Ihr erfrischender Blick auf die Dinge ist leider nicht immer willkommen und neue Ideen werden zur Seite geschoben.

All das führt zu einer bestimmten Passivität, einem Zynismus, einem Kreativitätssterben, einem Selbstverlust. Ich bin fest davon überzeugt: Menschen sind von Natur aus anpassungsfähig und ideenreich. In solchen Situationen hilft es, die eigene Kreativität und Wirkungskraft neu zu entzünden, erstmal losgelöst vom Unternehmen. Gleichzeitig soll eine Verbindung mit gleichgesinnten Unternehmenspionieren und mit den Führungsebenen hergestellt werden. So wird das agile Wissen und Verständnis dafür im Unternehmen vergrößert, damit mehr durchlässige Strukturen und Wertschätzung für Neues entstehen können.

Ich treffe außerdem Menschen, die sehr lange in denselben Strukturen erfolgreich gearbeitet haben, und zunächst kritisch sind und sagen: “Das ist nichts für mich. Warum soll ich? Es läuft doch gut so?” Denen gebe ich manchmal Recht: Nicht immer und überall macht “agil” Sinn, und nicht jeder soll so arbeiten. Da suche ich das Gespräch: Wie sieht die Vision aus? Wo soll agil zielführend sein?

Das gleiche gilt für Unternehmen, die agil werden wollen, um dem Trend zu folgen. Agil ist ja ein viel gehörter Begriff: “Wer das nicht drauf hat, kann es vergessen” ist eine viel gehörte Meinung. Vor allem, wenn der Ruf nach Veränderung laut “von oben” kommt, ohne klare Begründung und ohne den Willen, eine passende Struktur aufzubauen und den Führungsstil unter die Lupe zu nehmen, bin ich erstmal zurückhaltend. Auch hier hinterfrage ich kritisch den Zweck, damit “agil” nicht zu einem trendigen, aber leeren und damit nutzlosen Konzept wird.

Schließlich komme ich in Organisationen, die wohlwollend sind und Innovation positiv gegenüberstehen: Sie schicken ihre Mitarbeitenden in eine andere Umgebung mit der klaren Ansage, neues zu entwickeln. Manche hören sogar von ihren Führungskräften: “Ihr müsst keine Leistung erbringen, dürft aber alles ausprobieren.” Wie progressiv und frei das auch klingt, oft sind die Menschen total verwirrt, fragen nach einer klaren Ausrichtung. Da stoße ich oft auf große Leadership-Themen und es ist die eigentliche Aufgabe, nicht die agile Transformation weiter zu treiben, sondern Führung neu zu definieren.

Im allgemeinen versuche ich feste Strukturen und Denkweisen aufzubrechen, Empathie als Schlüsselwort einzuführen und Raum zu schaffen für Menschen die offen sind und Spaß daran haben, neues auszuprobieren. Und so lassen sich schließlich auch manche Kritiker überzeugen.

Also: Ich plädiere für eine selektive, von Energie getriebene Wende in Unternehmen. Nur wo an komplexen Problemen in einem dynamischen Umfeld gearbeitet wird und nur dem, der Neugier und Spaß daran hat, unbekannte Wege zu gehen, empfehle ich “agil” einzusetzen. Es ist kein Wundermittel für alle in jeder Situation. Und das ist gut so.

Kann launchlabs ein Vorbild sein in diesem Bereich und wenn ja wie?

Wir versuchen selbst so agil wie möglich zu arbeiten. Wir probieren viel aus, und reflektieren, ob es für uns und die Situation passen kann. Alle Teammitglieder bei uns haben ein offenes Ohr und ein positiv-kritisches Auge. Sie können gut zuhören, sind geübt in Feedback geben und überlegen, wie wir Strukturen weiter verbessern können. Unser Zusammenhalt ist auch besonders stark. Wir sind füreinander da und nehmen Rücksicht auf die einzelnen Bedürfnisse der Kollegen. Auch unsere Büroräume sind flexibel gestaltbar durch die Möbel von What if we fly. Das hilft der Kreativität auf die Sprünge.

Wie wichtig ist die Raumgestaltung für agiles Arbeiten?

Der Raum, in dem wir arbeiten, macht viel mit uns. Wir lassen ihn auch absichtlich für uns wirken. Bei launchlabs können wir im Sitzen oder Stehen arbeiten, uns frei bewegen, uns in Teams zusammensetzen. Aber es ist genauso möglich, sich zurückzuziehen und allein zu arbeiten oder zu telefonieren. Ein wirkungsvoller Raum ist aber nicht rein funktional: es geht auch um die Ästhetik, um überraschende Elemente, um eine häusliche Atmosphäre, wo man entspannt und inspiriert arbeiten kann. Raum und Kultur in einem Unternehmen beeinflussen sich gegenseitig enorm. Bei uns ist alles sehr offen gestaltet, das öffnet auch die Menschen. Ich liebe es, wenn Kunden uns besuchen und sagen: “Aber so will ich auch arbeiten!” Wir schauen dann, wie wir das – passend zu ihrem Kontext – in ihren Räumlichkeiten möglich machen können. Sowas braucht, außer ein paar smarten Eingriffen, vor allem eine Vision.

Was würdest du dir wünschen?

Ich wünsche mir eine Arbeitswelt, die empathisch ist und offen, die verschiedene Perspektiven zulässt. It´s all about the mindset!

 

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Strukturelle Hürden digitaler Innovation im sozialen Sektor

Soziale Innovationen erhalten dank einschlägiger, erfolgreicher StartUps und Initiativen immer mehr Aufmerksamkeit und sind im Kontext einer sich wandelnden Gesellschaft wichtiger denn je: Wir sind mit komplexen sozialen Problemen konfrontiert, die besondere Aufmerksamkeit für ihre systemischen Besonderheiten erfordern. Sie sind außerdem nicht ohne zivilgesellschaftliches Engagement zu bewältigen. Gleichzeitig täuscht diese durchaus kraftvolle Entwicklung nicht darüber hinweg, dass eine Vielzahl, insbesondere öffentlich-rechtlich geförderter oder sich in öffentlicher Trägerschaft befindlichen, sozialen (und kulturellen) Institutionen, trotz hoch engagierter Individuen und guter Ideen an diesem Wandel nicht teilhaben können. Das liegt nicht zuletzt daran, dass digitale Innovation zunächst ein analoges Vorhaben ist bzw. es gewisser analoger Voraussetzungen bedarf, um den Weg für digitale Innovationsprozesse zu ebnen. Die Gebundenheit sozialer Initiativen an oft unzeitgemäße, ressourcenineffiziente Rahmenbedingungen eben jener Träger ist in diesem Sinne als ein stark innovationshemmender Faktor zu benennen.

Digitale Innovation erfordert zunächst analoge Voraussetzungen

Paradoxerweise sind es insbesondere von moralischer Überzeugung getriebene Projekte, die von den Möglichkeiten digitaler Innovation und Neuer Arbeit profitieren könnten: Wo hohe intrinsische Motivation und Expert*innenwissen auf knappe Ressourcen treffen, sind effektive Arbeitsweisen, eine auf Kollaboration ausgerichtete Haltung und eine starke Fehlerkultur vielversprechende Faktoren.
Ähnlich wie viele traditionell strukturierte, privatwirtschaftliche Unternehmen sind in der Realität auch soziale Organisationen in öffentlicher Trägerschaft aufgrund von Wissens- und Erfahrungs-Monopolen in Silos organisiert und meritokratisch aufgebaut, d.h. die Leistung des/r Einzelnen zählt. Während jedoch Mittelständler und Konzerne die Notwendigkeit der Einführung agiler Praxen verinnerlicht haben, hadern Entscheider*innen der sich als “Gegenstück” identifizierten Seite mit deren Anwendung im sozialen Sektor. Doch nur, weil ein Verein beispielsweise konträre Interessen zu einem Konzern vertritt oder beide sich gar ablehnend gegenüberstehen, schließt das die Anwendung ähnlicher Arbeitsweisen und Methoden nicht aus.

Sektorübergreifende Methodenkenntnis als Vehikel für Innovationsprozesse

Zudem sind die Geldgeber selbst, welche sämtliche Prozesse sozialer Initiativen vorgeben oder zumindest beeinflussen, als Gatekeeper für Innovation und Agilität zu benennen. Mit der Intention, allgemeingültige, vergleich- und messbare Auflagen zu schaffen, werden insbesondere kleinen Initiativen Prozesse auferlegt, die zum Teil wider ihrer Mission laufen. Darüber hinaus wird ein unnötig hoher Anteil der ohnehin begrenzten Ressourcen mit der Erfüllung bürokratischer Auflagen lahmgelegt.
Bevor also digitale Innovation geschehen kann, müssen zunächst Voraussetzungen für eine solche Transformation geschaffen werden. Das kann nur in Zusammenarbeit mit Trägern und Förderern passieren. Es ist daher notwendig, Auflagen und Prozessvorgaben so zu gestalten, dass sie zum einen den Trägern weiterhin den benötigten Einblick in Abläufe, Geldflüsse und Inhalte ermöglichen. Gleichzeitig sollte sozialen Initiativen und Einrichtungen jedoch genug Flexibilität gewährt werden, um innerhalb dieser abgesteckten Räume handlungsfähig zu bleiben, ihre Ressourcen zielführend einzusetzen und wahren Social Impact generieren zu können.

Kollaboration als Arbeitsgrundlage statt Kontrolle durch bürokratische Auflagen

Im Sinne des agilen Manifests der Scrum-Begründer stünden also zum Beispiel eine Revision bestehender Vertragsinhalte in Form eines kollaborativen Aushandlungsprozesses zwischen Geldgebenden und -Empfänger*innen am Anfang eines solchen Wandels. Es ginge darum, Form, Format, Zielgruppe und Nutzen von beispielsweise Projektdokumentationen, Protokollen, Informationsflüssen und/oder zweckgebundener Mittel zu (re)evaluieren. Darüber hinaus müssten Spiel- und Freiräume abgesteckt werden, innerhalb derer zugunsten von Angestellten, Klient*innen, Vereinsmitgliedern oder Freiwilligen, agiert werden kann. Schließlich muss eine kontinuierliche, vertrauensvolle Beziehung geschaffen werden, in der nach Bedarf und Möglichkeit beispielsweise eine Umverteilung von Ressourcen dem übergeordneten Purpose dienen kann.
Erst wenn soziale Einrichtungen und ihre (öffentlichen) Träger in einem kollaborativen Prozess Bedingungen für zielgerichtete, ressourcenschonende und sinnvolle Zusammenarbeit erarbeiten, werden die (analogen) Voraussetzung für digitale Innovation im sozialen Sektor geschaffen.

 

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Podcast Meeting Monkeys: Wie gelingen remote Meetings?

Was macht ein gutes Meeting aus? Dr. Simon Springmann im Podcast bei Meeting Monkeys

 

Die besten Meetings sind die, bei denen die Teilnehmer*innen etwas von sich preisgeben, bei denen eine Verbindung entsteht, bei denen alle etwas mitnehmen können. Aber wie genau bekommt man das hin? Diese Frage haben Tomma Piltz und Claudia Schuh von Meeting Monkeys unserem Managing Partner Dr. Simon Springmann gestellt. Als erfahrener Coach gibt Simon Tipps, wie Meetings gelingen können und welche Rolle eine gute Meeting-Vorbereitung, Timeboxing, Tools und Technik hierfür spielen. Aber nicht nur das Setting, auch die “innere” Ausstattung muss stimmen. Und so kommen auch Offenheit, Verletzlichkeit, Fürsorge und Commitment als Bausteine für ein gelungenes Meeting zur Sprache. Sie wollen mehr erfahren? Und Sie wollen wissen, wie wir bei launchlabs unser Bizz Meeting nutzen, um uns gegenseitig zu unterstützen und zu informieren? Dann hören Sie in den Podcast rein! Es lohnt sich.

 

https://meeting-monkeys.de/index.php/2020/09/02/dr-simon-springmann-launchlabs-gmbh-wie-gelingen-remote-meetings/

Probieren geht über Studieren – das didaktische Modell der launchlabs

 

Probieren geht über Studieren

– das didaktische Modell der launchlabs

In meiner Rolle als Trackmanager an der HPI D-School beschäftigte ich mich zum ersten Mal bewusst mit unterschiedlichen Lernmodellen. Bunt zusammengewürfelte Studenten aus verschiedenen Fachrichtungen erlernten den iterativen Prozess der nutzerzentrierten Innovation anhand aktueller Herausforderungen unserer damaligen Projektpartner. So tauchten die Teams in kurzer Zeit durch Recherchieren und Experimentieren in komplexe Fachthemen ein, beispielsweise in das Verhalten von Demenzkranken, Logistikketten der DHL oder Kühlsysteme von Supermärkten. Der Fokus lag auf Immersion.

Immersion in der Erwachsenenbildung sorgt für einen nachhaltigen Lernprozess, da die Lernenden das Neue zuallererst an ihr bisheriges Wissen und ihre bereits gesammelten Erfahrungen anknüpfen. Das Herstellen von Zusammenhängen ist elementar um Sinn und Inhalt des Neuen zu verstehen. Dieses Prinzip nutzen wir als didaktisches Modell für unsere Trainings bei launchlabs. Erst kommt die Praxis dann die Theorie. In unseren learninglabs (Trainings) beginnen Übungen mit einer kurzen Instruktion, dann probieren die Teilnehmenden selbst aus und nachdem sie sich praktische Erfahrungen erarbeitet haben, tauchen wir gemeinsam in den theoretischen Hintergrund ein. Die anschließende Diskussion ist dadurch fundierter und lebendiger – weil eben jeder Verknüpfungen zu seinem bisherigen Wissen hergestellt hat und im Austausch alle davon profitieren. Es entsteht ein großes Netz aus verschiedensten Anknüpfungspunkten und Sinnzusammenhängen.

“Fühlt sich komisch an”

Das Curriculum unseres Agile Coach und Leadership Programms nutzt dieses Modell in hohem Maße. So fragen wir beispielsweise zuerst die Teilnehmer, was ihrer Ansicht nach der Sinn und Zweck von agiler Arbeit ist und lassen die Antworten in Kleingruppen ausarbeiten, bevor wir im Anschluss unsere Sicht auf die Dinge teilen.

So banal wie sich das Modell anhört ist es jedoch nicht. Unsere Teilnehmenden sind durchwegs irritiert. Aus Schule und Studium sind wir es gewohnt erst Inhalte erklärt und das theoretische Gerüst vermittelt zu bekommen. Erfahrungsgemäß ist das auch eine sehr deutsche Haltung, erst verstehen zu wollen bevor ich etwas ausprobiere. Und trotzdem zeigt unsere Erfahrung dass eben probieren und dann studieren zu einem tieferen Verständnis führt.

Eine theoretische Fundierung gehört dazu

Nachdem die Teilnehmenden selbst probiert und erlebt haben ist eine Erläuterung des theoretischen Hintergrunds eminent. Modelle und Übungen die wir nutzen sind immer wissenschaftlich fundiert oder zumindest empirisch entwickelt. Seien es die “Vier Räume der Veränderung” von Claes Jannssen oder die “Team Clock” von Bruce Tuckman. Grundsätzlich ist die Auseinandersetzung mit Kontext, Modell und der dahinter liegenden Philosophie ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg.

Wie sehen Ihre Erfahrungen aus mit diesem oder anderen didaktischen Modellen? Wie erfahren Sie Lernprozesse in Ihrem Unternehmen? Nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf. Ich freue mich auf den Austausch.

 

Harald Gögl

harald.goegl(@)launchlabs.de