Worklife-Hacks: Was wir aus der „Homeoffice-Pflicht“ in die neue Zeit mitnehmen

VERÄNDERUNG ist gefühlt das Leitmotiv der letzten anderthalb Jahre. Angestoßen durch externe Schocks wie COVID19 oder Russlands Krieg gegen die Ukraine sind viele Dinge, die bisher kaum denkbar waren, plötzlich Realität geworden. Das hat, wie wir alle am eigenen Leib erfahren, tiefgreifende Auswirkungen auf unseren Alltag und auf unsere Kultur. Die meisten dieser Veränderungen sind aufgrund der traurigen Anlässe erstens ungewollt und zweitens negativer Natur. Und auch unser Arbeitsalltag bleibt davon nicht ausgenommen. Doch nach knapp zwei Jahren des Ausnahmezustands haben sich auch schon ein paar alltägliche Praktiken und Phänomene entwickelt, die, bei allen negativen Anlässen und Auswirkungen, eine eher positive Konnotation mit sich bringen. Auch in den launchlabs haben wir festgestellt, dass es einige Veränderungen gibt, die uns das Leben in vielerlei Hinsicht erleichtert und bereichert haben. Und das Schöne daran ist: man kann diese Dinge gestalten und so aktiv an der Zukunft der Zusammenarbeit mitwirken. Einige dieser Erkenntnisse wollen wir mit euch teilen und auch von euren positiven Veränderungen erfahren. 

Airpods als Pausenwärter: 

Wenn die Akkus der kabellosen Kopfhörer leer sind, sollte auch der Mensch eine Pause machen.

Ich arbeite im Homeoffice. Es ist der typische Tag eines Meeting-Marathons. Es bleibt kaum Zeit für einen Kaffee bevor ich wieder hektisch auf die nächste GoogleMeet Einladung klicke. Ich bin so vertieft in den verschiedenen Themen der Meetings, dass ich sogar vergesse, dass die Mittagspause eigentlich schon längst begonnen hat und plötzlich höre ich es: “drümdrüm”,  das Geräusch, dass mir anzeigt, dass meine Airpods gleich leer sind.

Wir haben gesehen, dass die Batterielaufzeit von Airpods ein guter Indikator ist, dass es mal wieder Zeit ist für eine Pause.

Gegenstände, die uns durch ihr Design, wie durch Zufall auf Pausen hinweisen, finden wir super! Kennt ihr noch weitere Arbeitsgegenstände, oder auch Umstände die euch durch ihr Design dabei helfen Pausen zu machen?

Audiowalks bringen Schwung: 

Person telefoniert mit Kopfhörern in einem Park

Mit Sonne im Gesicht und einer frischen Brise um die Nase kommen einem doch meist die besten Ideen.

Als die Pandemie ihren Lauf genommen hat und alle plötzlich im Homeoffice gearbeitet haben, wurde ohne viel nachzudenken aus jedem Termin eine Videokonferenz. Das Wegfallen der einfachen Gänge zum Kaffeautomaten, sowie kurze Telefonate wurden ersetzt durch Video-Coffee-Talks und Webex/Googlemeet/Zoom…-Konferenzen. Die Folge war zunächst, dass in unserem Team häufiger ergonomische Probleme auftraten, weil die Bewegung fehlte und die Arbeitsplätze zuhause nicht so ergonomisch waren, wie die im Büro. Neben einer guten Ausstattung fürs Homeoffice haben wir schnell für uns die Vorteile von Audiowalks entdeckt: Bei jedem Termin, den wir einstellen, fragen wir uns ob es dazu wirklich eine Videokonferenz braucht, oder ob Audio reicht. Wir haben festgestellt, dass einige Tools, wie zum Beispiel Trello, durch die Spracheingabe von Text, das Notieren von wichtigen Informationen bei Audiowalks möglich macht. So können einige Meetings, die zuvor sitzend oder stehend stattgefunden haben, nun beim Spazieren, Joggen oder Fahrradfahren durchgeführt werden.
Die Bewegung und die frische Luft wollen wir nicht mehr missen! Mit Sonne im Gesicht und einer frischen Brise um die Nase kommen einem doch meist die besten Ideen. Und das Beste daran: Wir bewegen uns durch diese neu entdeckte Telefonkultur mehr als in Zeiten klassischer Büro-Meetings. Das ist gut für den Kopf und für den Rücken. Habt ihr für euch schon mal Audiowalks ausprobiert?

Viele Wege führen zum Meeting - der kleine Park am Engelbecken direkt vor unserem Büro lädt zu Audiowalks ein.

Viele Wege führen zum Meeting – der kleine Park am Engelbecken direkt vor unserem Büro lädt zu Audiowalks ein.

 

Mehr Zeit mit den Liebsten

Wer erinnert sich nicht an die Zeit vor Corona, als wir morgens hektisch das Haus verlassen haben? Schnell noch die Kinder für die Schule fertig machen, das Haustier füttern, den Liebsten einen Kuss auf den Mund gegeben und stürmisch mit der Kaffee-Thermoskanne in der einen Hand das Haus verlassen? Bis zum Feierabend war man dann getrennt voneinander. 

Während der Homeoffice-Zeit haben wir es mehr als schätzen gelernt, dass sich das verändert hat. Mittagessen mit den Liebsten, eine kurze Streicheleinheit für die Katze in einer Workshop Pause, oder einfach auf dem eigenen Balkon kurz tief ein- und ausatmen. Wir haben auch erlebt, dass zu Hause arbeiten sehr viel Stress mit sich bringen kann, umso wichtiger finden wir es, den Fokus auf das Positive zu lenken.  

Zwei Schalen mit Essen auf einem Tisch, der in der Sonne steht.

Das Homeoffice macht’s möglich: Wochentags zu zweit in der Sonne auf dem eigenen Balkon das Mittagessen genießen.

Ein Kind spielt mit einer Spielzeugeisenbahn an einem Whiteboard, das auf dem Tisch liegt und auf das eine Eisenbahnstrecke gemalt wurde.

Kreative Zweckentfremdung: Wenn Whiteboards im Homeoffice von Kindern genutzt werden

Ein Hund liegt in der Küche in seinem Körbchen und schaut in die Kamera

Bedingungsloses Vertrauen: Die Vorteile eines vierbeinigen Büronachbarn sind nicht wegzubellen

Diese Quality-time, die das zuhause arbeiten mit sich bringen kann, wollen wir auch in der Post-Corona-Zeit ermöglichen: Wir planen, unseren Mitarbeitenden die Wahl zu lassen, mehrere Tage pro Woche weiterhin von zu Hause arbeiten zu können. Unsere Erfahrung bis jetzt ist: Je bewusster wir die Möglichkeiten unterschiedlicher Arbeitsorte nutzen, desto größer sind dann auch wieder Freude und Quality-time über gemeinsame Zeit mit dem Team im Büro. 

Was sind für euch positive Veränderungen die sich durch die Homeoffice Arbeit ergeben haben? Wir freuen uns von euch zu lernen und Erfahrungen auszutauschen.

Lernfähigkeit im Unternehmen: Unsere Bibiliothek

Wer zu launchlabs in unser Büro in den Leuschnerdamm kommt, kommt auch direkt an unserer Bibliothek vorbei, die wir im Eingangsbereich unseres Office eingerichtet haben. Hier finden sich bisher etwa 65 Bücher aus den Kategorien Creativity, Self-Management, Motivation”, “Inspiring Spaces, Workspace Design”; Berlin, “Toolkits, Playbooks”, “Visualization”, “Ideas, Innovation”, “People”, “Business, Innovation, Strategy”, “Exploration”, “Game Design”

Wir unterstützen unsere Kund*Innen beim Aufbau von Innovationsprojekten und der agilen Transformation. Um als Unternehmen und persönlich stetig lernen und wachsen zu können, hilft uns u.a unser Wert “Lernfähigkeit”:

“Wir sind experimentierfreudig und wollen wissen, wie man Dinge besser machen kann. Wir lernen zu verändern, wir verändern, um zu verbessern”. 

launchlabs stellt uns als Mitarbeitenden frei, selbstständig Bücher zu kaufen, von denen wir glauben, dass sie uns oder dem Unternehmen weiterhelfen, damit wir uns stetig weiterbilden und neue Impulse geben können. So wächst unsere Bibliothek kontinuierlich und vielfältig. Für uns ist das die perfekte Ergänzung, zu unserem jährlichen Fortbildungsbudget, das wir so für Weiterbildungen, Kurse und Events frei einsetzen können.

In unserer Bibliothek findet sich allerdings nicht nur Lesestoff; auch Hausschuhe stehen bereit, um die Arbeitsschuhe einzutauschen und sich in einer unserer Leseecken zurückzuziehen. Und wer sich dann noch mit dem Team an der Tischtennisplatte erfreuen möchte, findet die dazugehörigen Tischtennisschläger.

Wir haben euch heute zwei Empfehlungen aus unserer Bibliothek mitgebracht, die uns in unserer Arbeit und der Gestaltung unserer Arbeitsumgebung inspiriert haben.

 1. “Agiles Coaching” von Judith Andresen


Unser erster Tipp ist ein Buch, das insbesondere für alle Führungskräfte und Coaches der agilen Transformation sehr hilfreich ist.

Als wir vor einigen Jahren zum ersten Mal Agile Coaches ausgebildet haben, war das Buch für uns ein Bestandteil des Lehrplans und findet sich seitdem an verschiedenen Stellen unserer Ausbildung wieder. Das Buch vermittelt Methoden, um Mitarbeitende zu coachen, Teamkultur zu entwickeln und in Teams Entscheidungs- und Kommunikationsstrukturen aufzubauen. Auch in unserer aktuellen Ausbildung von Agile Coaches im Kundenkontext beziehen wir uns auf Aspekte des Buches und nutzen selber viele der Methoden.

Dieses Buch schafft es nicht immer ins Scheinwerferlicht, hält aber speziell für praktizierende Coaches viele Hinweise zur Teamentwicklung im agilen Umfeld bereit und ist deshalb eine Empfehlung wert.

2. “Make Space” von Scott Doorley und Scott Witthoft


Unser zweiter Buchtipp hat es auf die Liste geschafft, weil uns “Make Space” von Scott Doorley und Scott Witthoft auch in unserer eigenen Raumgestaltung bei den launchlabs sehr inspiriert hat.

“Make Space” gibt verschiedene Anregungen, um physische Räume so zu gestalten, dass sie flexibel anpassbar und der Kultur eines Teams dienlich sind. Dazu zählen die Möbel und Einrichtungsgegenstände, aber auch das Denken in verschiedenen Nutzungskontexten. Das Ziel ist Räume zu schaffen, die ihre Umgebung und Einrichtungsgegenstände bestmöglich einsetzen, um Teams in verschiedenen Situationen der Zusammenarbeit zu unterstützen.

Unser Digital Studio und Workshop Space in Berlin ist ebenfalls modular und nutzerorientiert eingerichtet. Mit What if we fly haben wir unsere eigene Marke für agile Büromöbel geschaffen. So haben wir in unserem Office einen Raum geschaffen, der sich in wenigen Handgriffen vom digitalen Greenscreen Studio für digitale Events oder Keynotes, in einen Workshopraum für interdisziplinäre Zusammenarbeit, in getrennte Gruppenarbeitsplätze konzentrierte Teamarbeit, oder ein Theater mit Tribüne umbauen lässt.

Hier könnt ihr im Rampenlicht stehen – unsere Räumlichkeiten sind auch zu mieten:  https://material.launchlabs.de/raumbuchung

Kommt gerne mal auf ein Getränk vorbei, um unsere Bibliothek und launchlabs kennenzulernen! 

Eure Marit und euer Fabian

Eating our own dogfood – unsere Idee für T-shaped Skills

 

In unseren agilen Trainings und Projekten sprechen wir gerne von T-shaped Skills (Vereinigung von Stärken und Fähigkeiten eines Generalisten sowie Spezialisten) und crossfunktionalen Team, um eine effektive Teamarbeit herzustellen. Darüber zu sprechen ist immer leicht – dies letztendlich auch anzuwenden, hingegen oft schwer. Aus diesem Grund möchten wir hier ein Beispiel beschreiben, wie wir bei den launchlabs T-shaped Skills fördern, sodass das gesamte Team neben dem tiefen Expertenwissen auch über ein generelles Breitenwissen verfügt. Dafür haben wir Steffen und Jana interviewt. Steffen wurde im September 2021 als erster Web Developer bei den launchlabs eingestellt und hat erstmalig einen Basic-Programmierkurs für FacilitatorInnen angeboten. Jana war als Teilnehmerin dabei und beide erzählen von ihren Erfahrungen, Herausforderungen und den Erkenntnissen.

Interview mit Steffen

Steffen, was war dein Impuls, einen Programmierkurs für FacilitatorInnen zu geben?

Der Impuls kam durch eine banale Frage einer Kollegin, die fragte: „Was machst du eigentlich hier?“ Nachdem ich ihr einen Einblick in meinen Arbeitsalltag gegeben habe, musste ich mich wieder daran erinnern, wie ich zum Programmieren gekommen bin und wie nach den ersten Kursen und Tutorials ein wenig Licht in diese Blackbox Web Development fiel. Dieses Zusammenspiel von Erfolg und Frust hatte ich in dem Maße noch nie erlebt, dachte mir aber, dass dies für alle Menschen, mit egal welchem Background eine sehr lehrreiche Erfahrung sein kann.

Was waren die Herausforderungen bei der Konzeption des Kurses? 

Eine der Herausforderungen war eine Übungseinheit zu konzipieren, bei der alle Teilnehmenden sich gefordert fühlen und nicht unterfordert. Außerdem war das Thema Konzeption von Kursen für mich ein ganz Neues. Ich hatte bis dahin selber noch nie einen Kurs geleitet/konzipiert und spürte ein wenig Druck, ob ich mein relativ neues Skillset – Programmieren –  gut vermitteln kann.

Was war dir bei der Konzeption besonders wichtig? 

Eine Aufgabe zu konzipieren, an der man das Gelernte schnell anwenden und Erfolge sehen kann. Auch der Schwierigkeitsgrad spielte eine Rolle, da ich alle ermutigen wollte, dass es Spaß machen kann zu programmieren. Zudem war mir wichtig, den Aufwand, um an dem Kurs teilzunehmen, so gering wie möglich zu halten, da ich die Schwelle für den ersten Schritt sehr niedrig halten wollte. Des Weiteren habe ich die Aufgabe so gestaltet, dass wir zu jedem Zeitpunkt an der gleichen kleineren Teilaufgabe gearbeitet haben, damit wir immer auf dem Stand waren, und gemeinsam Blocker gelöst haben.

Was kannst du für dich und für deinen Alltag als Web Developer mitnehmen? 

Den Ansatz, komplexe Themen oder Probleme, versuchen verständlicher auszudrücken. Ich glaube, dass dies auch ein guter Leitfaden generell in der Softwareentwicklung ist, denn der beste Code ist der, den die meisten verstehen können und nicht der, der am kürzesten ist.

 

 

Interview mit Jana

Jana, was war deine erste Reaktion auf die Einladung zum Programmierkurs?

Hier kamen direkt mehrere Emotionen hoch. Zum einen große Freude und Neugier auf ein für mich total unbekanntes und neues Thema. Zum anderen war ich sehr gespannt, in die tägliche Arbeitswelt von Steffen einzutauchen. Wir alle nutzen mehrere digitale Endprodukte am Tag und rufen die unterschiedlichen Websites und Programme auf, um unseren Arbeitsalltag zu meistern oder unsere Freizeit zu gestalten. Die wenigsten wissen jedoch was sich hinter der digitalen Welt verbirgt.

Hattest du eine bestimmte Erwartung an den Programmierkurs?

Ja und Nein. Für mich ging es darum, ein Verständnis fürs Programmieren zu entwickeln, um nicht nur Steffens Situation besser verstehen zu können, sondern auch um die Herausforderungen unserer Kunden nachzuempfinden, die ebenfalls in dem Bereich arbeiten. Das Agile Manifest wurde im Jahr 2001 von 17 Softwareentwicklern geschrieben. Da macht es aus meiner Sicht total Sinn, mehr über die Welt zu verstehen, wo die Agilität ihren Ursprung hat. Auf der anderen Seite hatte ich jedoch keine konkreten Erwartungen daran, was ich lernen wollte oder wie ich es lernen wollte. Ich habe mich sehr darauf gefreut, eine kleine Lernsession zu besuchen, von der ich inhaltlich sowie aber auch methodisch wahrscheinlich überrascht werde.

Wie hast du dich während des Kurses gefühlt?

Man konnte direkt von Anfang an merken, dass sich Steffen eine stimmige Struktur und Moderation überlegt hat, die nicht nur zu ihm, sondern auch zu den Inhalten sehr gut passte. Sein übergeordnetes Motto war: “Mit schnellen Erfolgserlebnissen zum Lernerfolg”. Ohne es  zu wissen, hat Steffen genau die Lerndidaktik angewandt, die auch wir für unsere Trainings verwenden – Intro, Übung, Input. Durch seine detaillierten Erläuterungen und mit stetigen Qualitätschecks haben wir während des Kurses keinen aus der Gruppe verloren. Schön war, dass das gesamte Team mit einer kindlichen Neugier am Start war und wir alle es kaum erwarten konnten, die neu programmierten Seite uns anzuschauen. Die sich entwickelnde Webseite mit unseren individuellen Inhalten führten nicht nur zu Glücksgefühlen im Rahmen der Lernreise, sondern zeigten uns, dass wir hier wirklich etwas kreieren.

Was hast du aus dieser Session für deinen Alltag als Facilitatorin mitnehmen können?

Einiges! Wie anfangs bereits erwähnt, hat es mir geholfen ein besseres Verständnis für die Softwareentwicklung zu kreieren und auch großer Fan dieser klaren Struktur und Sprache zu werden. Auch das Lernen an sich hat mir großen Spaß gemacht. Als Agile Coach und Innovationsberaterin lerne ich jeden Tag etwas Neues, doch selten bin ich mit so einer kindlichen Neugier bei der Sache. Diese Neugier würde ich gerne auch auf meine tägliche Arbeit übertragen – wo kann ich selbst spielerisch neue Themen lernen, aber vor allem auch lehren? Ernsthaftigkeit ist gut und richtig, doch wenn es um die nachhaltige Aufnahme & Verarbeitung von Informationen geht, möchte ich zukünftig gerne auf spielerische Elemente zurückgreifen, um auch den Spaß und die Freude nicht zu kurz kommen zu lassen. 

Den zweiten Punkt, den ich mitnehme, ist das Aufzeigen von Ergebnissen. In dem Programmierkurs, haben wir nach jeder kleineren Aufgabe unsere Webseite „refresht“ und konnten so schnell und einfach eine Ergebniskontrolle, anhand von Steffens Beispielseite, durchführen. Auch das ist ein Punkt, den ich gerne in meinen Trainings und Projekten verstärkt einsetzen möchte. Dies könnte z.B. direkt am Anfang eines Trainings oder Projektes sein, indem ich das Team frage: „Wann wäre das Training/Projekt für euch erfolgreich und wie kann dieses Erfolgskriterium gemessen werden?“. Wie man merkt, habe ich deutlich mehr gelernt als erwartet und habe neben den ersten Basics in der Programmiersprache, auch Erkenntnisse für mein tägliches Doing mit dem Kunden mitnehmen können.

Unser Fazit

Unsere Antwort auf T-shaped Skills ist keine seitenlange Strategie mit passenden Maßnahmenpaketen. Wir legen den Fokus auf gegenseitiges Interesse, den Raum für Gestaltungsfreiheit und das Vermögen, andere zu inspirieren. Steffen und Jana haben nicht nur Verständnis für die jeweils andere Rolle entwickelt, sondern haben wertvolle Impulse enthalten, die sie für ihre tägliche Arbeit nutzen können.

Braucht Agilität Anerkennung?

In der neusten Ausgabe des launchlabs Podcasts beleuchten Sozialphilosophin und Wirtschaftsethikerin Dr. Dana Sindermann und launchlabs Managing Partner Dr. Simon Springmann Agilität und Anerkennung. Im Gespräch mit Moderatorin Laura Chiesa erarbeiten sie, was hinter den Begriffen steckt und wie Agilität und Anerkennung miteinander verbunden sind.

Warum Agilität?

Dr. Simon Springmann: Warum und wozu sollen wir uns mit agilem Arbeiten beschäftigen? Nur, weil es heutzutage in aller Munde ist und andere es auch tun, oder weil wir nicht als altmodisch abgestempelt werden wollen? Das wäre eine schwache Begründung. Aus unserer Sicht spricht eine Reihe weitaus besserer Gründe dafür, sich mit Agilität auseinanderzusetzen.

Um es in einem Wort zusammenzufassen: Komplexität. Wir leben in einer Welt, in der wir mit einer gestiegenen Komplexität und einem sich beschleunigenden, permanenten Wandel umgehen müssen – darin sind sich die meisten Expert*innen mit Verantwortungsträger*innen aus der Praxis einig.

Was sind Treiber dieser Komplexität? Zwei Hauptursachen sind die beiden Megatrends Globalisierung und Digitalisierung. Das wird sicher keine Überraschung sein. Man findet diese beiden Faktoren nahezu in jeder zweiten Präsentation. Darüber hinaus prägen sie auch unseren Alltag: Wir reisen in ferne Länder und lesen unsere Urlaubslektüre auf einem eReader. Globalisierung und Digitalisierung haben einen steigenden Wettbewerbsdruck bei gleichzeitig sich rasant verändernden Erwartungen seitens der Kund*innen zur Folge. Damit geht die Notwendigkeit einher, schneller, effizienter, flexibler und innovativer zu sein als je zuvor. Das stellt Unternehmen in ihrer bisherigen Struktur vor enorme Herausforderungen.

 

Was ist Agilität?

Dr. Simon Springmann: Unter Agilität verstehen wir im allgemeinen Sprachgebrauch die Fähigkeit, sich zügig an ändernde Rahmenbedingungen anpassen zu können. Agilität wird häufig synonym mit Flexibilität, Wendigkeit, Schnelligkeit etc. verwendet. Zusätzlich meint agil häufig, proaktiv und innovativ zu sein, sich also nicht ausschließlich anzupassen, sondern der Konkurrenz bereits einen Schritt voraus zu sein und Trends mitzugestalten. 

Die “agile Familie” umfasst aus unserer Sicht eine Reihe von Frameworks wie zum Beispiel Design Thinking, Lean Start-Up, Scrum, skalierte Formen von Scrum (wie SAFe, Nexus und andere), oder Kanban.

 

Welche Werte stehen hinter Agilität?

Dr. Simon Springmann: Es gibt eine ganze Reihe von agilen Werten, von denen wir hier einige herausstellen möchten, die uns besonders wichtig sind. Am einfachsten lassen sich diese Werte vielleicht an dem Verhalten von Personen illustrieren, die ein agiles Mindset, verinnerlicht haben:

  • Menschenzentrierung: Sie stellen bei komplexen Problemstellungen konsequent den Menschen in den Mittelpunkt, d.h. sie versetzen sich empathisch in die Perspektive der Nutzenden, spüren deren Bedürfnisse und Schmerzpunkte auf und formulieren so konkrete Challenges. Dies ist eine enorme Komplexitätsreduktion, die es braucht, um handlungsfähig zu werden.
  • Iteratives Vorgehen in Lösungssprints: Sie arbeiten in schnell getakteten Zyklen, um aus unfertigen Ansätzen schnell zu lernen und die Lösung zu optimieren.
  • Experimentelles Vorgehen: Sie lernen unter unklaren Rahmenbedingungen mithilfe von Hypothesen und Tests, welche Lösungsansätze wertvoller sind als andere.
  • In Systemen denken: Sie verstehen Herausforderungen und Probleme in einem systemischen Zusammenhang, d.h. sie können die Perspektive unterschiedlicher Stakeholder, Nutzenden, Kund*innen etc. einnehmen und diese in ihrer Gesamtheit einordnen

 

Warum Anerkennung?

Dr. Dana Sindermann: Jeder Mensch braucht Anerkennung, um ein zufriedenes Leben zu führen und eine gelungene Identität zu entwickeln. Ob in Freundschaften, in der Familie, der Liebesbeziehung oder im Beruf. Wir Menschen sind hoch soziale Wesen und brauchen positives Feedback von anderen. Dieses Feedback ermuntert uns, dranzubleiben, uns auszuprobieren, Neuland zu erkunden und uns weiterzuentwickeln. Indem wir uns mit anderen im gemeinsam geteilten Raum weiterentwickeln, gestalten wir ihn auch. Wir tun also etwas, das nicht nur uns individuell betrifft und weiterbringt, sondern auch andere und unsere Umgebung. 

 

Was ist Anerkennung?

Dr. Dana Sindermann: Auf jeden Fall bedeutet Anerkennung mehr als Lob oder eine würdigende Geste von der Chefin. Anerkennung bedeutet vielmehr, dass wir aufeinander eingehen. Ist es nicht das, was wir uns wünschen? Dass wir einander aufmerksam begegnen und den anderen Menschen wirklich sehen. Und zwar in seinen Fähigkeiten, seinen Interessen, seinen Wünschen oder Bedürfnissen. Diese Idee, wirklich zu sehen und gesehen zu werden, steckt bereits im Wort «Anerkennung»: Wir erkennen etwas im anderen und er erkennt etwas in uns.

Beispielsweise erkennt Ada, dass Bibi ein Supertalent im App-Programmieren ist. Und Bibi hat ein Supertalent im Kreieren von interaktiven Apps. Dann sagen beide: “Cool, lass uns zusammenarbeiten!” Sie nehmen jeweils die Ideen der anderen an. Da wären wir beim Anerkennen. Und sie bereichern diese Ideen mit ihren eigenen Ideen und Fähigkeiten. So erschaffen sie etwas zusammen, entwickeln sich beide weiter und bringen bestenfalls eine App auf den Markt, die auch für andere von Wert ist. Diese spezielle Form der Kooperation ist eine immaterielle Form der Anerkennung, der Wert besteht so gesehen aus Erfüllung, Erfolgsgefühlen und dem Gefühl, zu etwas Wichtigem beizutragen.

Daneben ist im Beruf natürlich auch die materielle Form der Anerkennung wichtig, also eine angemessene Vergütung. Im Idealfall herrscht in Anerkennungsverhältnissen im Job übrigens Machtsymmetrie. Die Menschen, die zusammenarbeiten, sind sich in ihren Positionen also ebenbürtig. 

 

Werte und Anerkennung

Dr. Dana Sindermann: Ich würde sagen, Anerkennung ist selbst eine Art von Wert, aber das würde jetzt ziemlich abgehoben. Darum überspringe ich den Punkt. 

 

Wie hängen Agilität und Anerkennung zusammen?

Dr. Dana Sindermann: Anerkennung leben, bedeutet in Bewegung-Sein. Wir kooperieren in einer dynamischen Weise mit der anderen. Denn wir stimmen unser Verhalten, unsere Handlungen, wendig und konstruktiv auf das Verhalten und die Handlungen der anderen ab, indem wir uns auf sie einlassen, indem wir, was sie uns anbieten, an uns nehmen und weiterentwickeln. 

Eine Voraussetzung dafür, dass wir uns anerkennen können, ist, dass der Mensch mit seinen Ideen, Interessen und Fähigkeiten im Mittelpunkt steht. Diese Personenzentriertheit haben Anerkennung und Agilität gemeinsam. Der Mensch ist Mittelpunkt. Der Mensch ist der Punkt, an dem Unternehmen, wenn sie eine Kultur der Anerkennung schaffen wollen, ihre Organisationsstrukturen, Prozesse und Tools ausrichten. Das heißt auch, die Strukturen und Prozesse laden Mitarbeitende ein, die Organisation proaktiv mitzugestalten. Ein inklusives Arbeitsklima gehört wie selbstverständlich zu einer Kultur der Anerkennung, so wie sie auch Teil des agilen Arbeitens ist. 

 

Die Antwort: Agilität braucht Anerkennung, um wirklich erfolgreich zu sein.

10 Jahre launchlabs: 10 Jahre Engelbecken

Seit Gründung vor 10 Jahren sitzen die launchlabs am Engelbecken in Berlin, einem denkmalgeschützten Gewerbehof von 1903 mitten in Berlin-Kreuzberg. Hier trifft Alt auf Neu, Tradition auf Innovation, Handwerk auf Kunst und Agenturen sowie Ost auf West.

Die launchlabs haben diesen Ort ganz bewusst gewählt: ein Fabrik-Loft am wunderschönen Engelbecken, der kleinen Wasseroase mit Schwänen, Schildkröten und einem Reiher – dessen hüfthohes Wasser im Winter oft zum Eislaufen zufriert. Trotz des kleinen Refugiums grenzt das Engelbecken direkt an den Kreuzberger Kreativkiez rund um den Oranienplatz und ist mit Fahrrad oder via Ostbahnhof bestens erreichbar.

Das Engelbecken selbst entstand aus dem Luisenstädtische Kanal, der Mitte des 18. Jahrhunderts als Verkehrsweg zwischen Spree und Landwehrkanal angelegt, 1926 aber wieder zugeschüttet wurde. Mit dem Bau der Mauer entstanden auf dem Grünstreifen die Grenzanlagen, die sich durch Kreuzberg schlängelten. Durch die Teilung Berlins wurde auch das Engelbecken zwischenzeitlich zugeschüttet und noch heute zeugen in regelmäßigen Abständen kleine Asphaltierungen im Kopfsteinpflaster von den Mauerpfosten direkt vor dem Engelbecken-Hof.

Im Februar 2012 zogen die launchlabs also in das 1. OG des Aufgang 5, unseren sogenannten Playground.

Doch was macht man mit 200 Quadratmeter Fläche und knapp 4 Meter hohen Wänden?

launchlabs Playground

Klar, als Erstes einen Community Space für Begegnungen, Austausch und Gespräche aller Art. Wichtig sind den launchlabs die Begegnungen auf Augenhöhe: von Beginn an holt sich jede und jeder, unabhängig von etwaigen Hierarchieebenen, den eigenen Kaffee und stellt ebenso die eigene Kaffeetasse in die Geschirrspülmaschine. Als Zweites kamen Rückzugsorte ins Spiel, wie das Baumhaus oder die Telefonzelle, die sich in der Rückwand der Tribüne des Workshop-Raumes versteckt. Orte, die überraschen und zum Neu denken einladen!

Für Begegnungen auf Augenhöhe und agiles Arbeiten haben wir auch unsere flexiblen Möbeln auf Rollen und die ultraleichten Whiteboards in Co-Creation mit unseren Partnern entwickelt: unsere Möbellinie what if we fly. Mittlerweile gibt es – zum Glück – viele Co-Working-Spaces, Innovationlabs und Kreativ-Arbeitsräume; der Vorteil der what if we fly-Möbel ist jedoch die konsequente Umsetzung auf Rollen für flexible Set-Ups, von Teamarbeit über konzentriertes Arbeiten bis hin zum Plenum.

Und weil die launchlabs nicht zuletzt im kreativen Kreuzberg ihr Zuhause finden, begrüßt ein Wandbild, neudeutsch Mural, die Eintretenden im 1. OG. Seit Beginn der launchlabs wird das Wandbild jedes Jahr von einer neuen Künstlerin oder einem Künstler gestaltet. Bis auf unsere Jubiläumsjahre, wie das 5-jährige Jubiläum der launchlabs, haben die Kunstschaffenden dabei freie Hand, was Thema und Gestaltung angeht. Ein Manifest von Loslassen und Vertrauen. Gleichzeitig bricht es Routinen, wenn dem launchlabs Team und Gästen auf einmal ein neues Wandbild ins Gesicht strahlt. Es hilft als Blick auf Neues und bietet, ganz in der Natur der Kunst, ausreichend Gesprächsstoff zum Für und Wider und dem Vergleich von Altem und Neuem.

Mural launchlabs

Mural launchlabs

Die launchlabs wachsen: wir brauchen mehr Platz!

Anfang 2019 durften die launchlabs zusätzlich 400 kernsanierte Quadratmeter im Erdgeschoss des Engelbecken-Hofs beziehen, unser sogenanntes Greenhouse. Die Glaswände illustrieren unsere Transparenz und Offenheit, die die launchlabs pflegen.

Wie auch im Playground kann jede und jeder im Greenhouse ergonomisch mal am Schreibtisch arbeiten, mal am Stehtisch, sich zurückziehen in eine Telefonzelle oder die Koje, sich im Sessel besprechen oder am Esstisch. Oder einfach für einen Walk & Talk hinausgehen für eine Runde ums Engelbecken – oder zwei oder drei. Wenn wir noch mehr frischen Wind möchten, gehen die launchlabs auf Workation oder nutzen unser Flying Office Bike – letzteres gerne auch direkt am Engelbecken.

Gerade in Zeiten der Pandemie haben uns die Meetings an der frischen Luft physische Treffen erleichtert und das übliche Home-Office versüßt. Gleichzeitig haben wir unsere Räumlichkeiten um Studios mit Greenscreen erweitert. Dies ermöglicht ein Gefühl von Nähe und Interaktion auch bei virtuellen oder hybriden Workshops und Meetings. So können wir auch künftig (Flug-) Reisen mit bedacht wählen und das Gefühl rund ums Engelbecken auch virtuell nahebringen.

Launchlabs_greenscreen

Sketchnoting: Ein Weg zu mehr kreativem Selbstbewusstsein

„Ich kann nicht zeichnen“ ist eine der häufigen Reaktionen, die ich erhalte, wenn ich meine Workshop-Teilnehmer*innen bitte, ihre Ideen oder Gedanken zu visualisieren. Diese Aussage „Ich bin einfach nicht der kreative Typ“, schließt sich oft an. Das Gefühl nicht zeichnen zu können,  scheint also direkt mit der Wahrnehmung verbunden zu sein, dass es einem an jeglicher Form von Kreativität mangelt.

Tom und David Kelly haben den Begriff „kreatives Selbstvertrauen“ geprägt und beschreiben in ihrem gleichnamigen Buch, wie sich die Kreativität, die in jedem von uns steckt, freisetzen kann. Ich möchte kreativ sein keinen falls gleichsetzen mit der Fähigkeit zeichnen oder skizzieren zu können, aber ich glaube, dass das Erlernen von Visualisierungsfähigkeiten ein erster Schritt sein kann, um Vertrauen in die eigenen kreativen Fähigkeiten zu gewinnen. Das Lustige ist, dass wir eigentlich alle dieses kreative Vertrauen hatten, als wir Kinder waren. Wir wurden damit geboren. Das gilt auch für unsere Fähigkeit zu zeichnen!

In seinem TED-Vortrag „Do schools kill creativity?“ argumentiert Ken Robinson, dass „wir nicht in die Kreativität hineinwachsen, sondern aus ihr herauswachsen. Oder noch besser gesagt, wir werden aus ihr „herausgebildet“. Robinson zufolge (und ich schließe mich seiner Meinung an) ist Kreativität jedoch genauso wichtig wie Lese- und Schreibfähigkeiten, und wir sollten ihr den gleichen Stellenwert einräumen“.

Interessanterweise spielt das Zeichnen eine wichtige Rolle bei der Art und Weise, wie Kinder ihre Ideen ausdrücken und mit anderen kommunizieren, bevor sie das Alphabet lernen und zu schreiben beginnen. Dennoch entfernen wir uns mit zunehmendem Alter vom Zeichnen als Kommunikationsmittel. Wenn wir im Erwachsenenalter wieder mit dem Zeichnen beginnen, ist das wie das Erlernen einer neuen Sprache mit einem eigenen Alphabet. Es mag nicht für jeden einfach sein, aber es ist äußerst wertvoll, diese verloren gegangene Fähigkeit wiederzuerlangen, um Innovationen in die Welt zu bringen.

In diesem Artikel möchte ich meine Ideen rund um das Sketchnoting in einem geschäftlichen Kontext mit Dir teilen:

  • Was sind Sketchnotes?
  • Warum ist es sinnvoll, in einem geschäftlichen Kontext zu zeichnen?
  • Und vor allem: Wie kann man mit Sketchnoting beginnen und dadurch Vertrauen in die eigene Kreativität aufbauen?

Was sind Sketchnotes?

Sketchnotes (Skizzen + Notizen) sind Notizen, die mit einfachen, meist zweidimensionalen Elementen ergänzt werden. Beim Sketchnoting werden komplexe Konzepte durch Kombinationen von Punkten, Linien, Quadraten, Dreiecken und Kreisen visualisiert. Sketchnotes sprechen für sich, da die elementaren Formen meist von aussagekräftigen Worten begleitet werden.

Warum ist es sinnvoll, in einem geschäftlichen Kontext zu zeichnen?

1.) Gemeinsames Verständnis

Besonders bei der Arbeit in Teams helfen visuelle Darstellungen dabei, ein gemeinsames Verständnis für das besprochene Thema zu entwickeln. Die verbale Sprache ist nur eine Art der Kommunikation, und bekanntlich können Worte auf viele verschiedene Arten verstanden und interpretiert werden. Wenn ein Gedanke durch ein Bild unterstützt wird, wird der Inhalt für andere Menschen leichter zugänglich. Vor allem in einem internationalen Kontext werden so Sprachbarrieren abgebaut.

2.) Fokus

Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen, die den Laptop für Notizen nutzen dazu neigen, das Gehörte abzuschreiben, anstatt die Informationen zu verarbeiten und neu zu formulieren. Im Gegensatz dazu ist man beim Sketchnoting im Grunde dazu gezwungen, sich zu konzentrieren und die wichtigen Informationen zusammenzufassen.

3.) Informationen besser im Gedächtnis verankern

Die Kombination von Worten und Bildern erleichtert es, Informationen in unserem Gedächtnis zu verankern. Zu diesem Thema gibt es einen interessanten TED-Talk von Graham Shaw. In seinem interaktiven Vortrag wird es erlebbar gemacht, wie viel mehr man sich durch die einfache Skizzierung von Inhalten merken kann.  Gleiches wird in der Untersuchung der Universität Plymouth festgestellt.

4.) Ansprechende Dokumentation

Aus pragmatischer Sicht sind Sketchnotes  auch einfach eine schöne und interessant aussehende Art, Inhalte und Informationen zu dokumentieren. Wir alle kennen langweilige Besprechungsnotizen, die sich am Ende niemand mehr ansehen will. Das gilt garantiert nicht für Sketchnotes.

5.) Gehirnfreundlich

Unser Gehirn ist ‚faul‘ und denkt besser mit Bildern. Tatsächlich braucht das Gehirn wesentlich weniger Zeit, um ein Bild zu erkennen, als ein Wort zu lesen. Angeblich verarbeitet das Gehirn visuelle Informationen 60.000 Mal schneller als Text. Sketchnotes sind also eine Entlastung für das Gehirn.

6.) Neue Ideen anregen

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Betrachten von Sketchnotes auch zu neuen Ideen inspiriert. Jemandem beim Visualisieren zuzusehen, fördert zudem die Zusammenarbeit: Kollegen können durch gemeinsames Zeichnen schnell auf einem Konzept aufbauen, sie assoziieren schneller und kommen auf zusätzliche Ideen.

7.) Spaß und Raum zum Experimentieren

Sketchnoting macht auch einfach eine Menge Spaß!!! Da die meisten Menschen keine exzellenten Zeichner sind und es in erster Linie um das Verstehen und nicht um Perfektion geht, bietet es Raum, Dinge auszuprobieren, sich Themen aus einer anderen Perspektive zu nähern. Kurzum: Es schafft Raum zum Experimentieren. Und glaube mir, es fühlt sich auch einfach toll an, wenn man in der Lage ist seine Inhalte visuell zu kommunizieren.

Es gibt noch viele weitere Gründe, warum Sketchnoting nützlich ist. In dieser Untersuchung findest du noch einige mehr.

Trotzdem bleibt die große Frage: Wie fängt man an?

Der erste Bleistiftstrich

Oft ist das größte Hindernis das leere Blatt Papier, das vor einem liegt. Es sieht so sauber und perfekt aus, dass der erste Bleistiftstrich es zu „ruinieren“ scheint. Es gibt zwei Empfehlungen, die ich meinen Workshopteilnehmer*innen gebe, um das Eis mit dem leeren Papier zu brechen:

  • Skizziere etwas ganz Einfaches in eine der Ecken. Das kann ein Smiley sein, ein normaler Schriftzug, man kann auch einen Rahmen um das Papier malen oder einfach das Datum schreiben. Das Wichtigste ist, dass Du den Stift auf das Papier legst.
  • Versetze Dich jetzt in die Situation, als du 5 Jahre alt warst. Erinnere Dich an die eine Zeichnung, die Du immer gemalt hast, vielleicht war es ein Haus, ein Auto, deine Familie. Was auch immer es war, skizziere es so, wie Du es mit 5 Jahren getan hast.

Nachdem Du das Bild aus deiner Kindheit skizziert hast, kannst du schnell den großen Mehrwert einer einfachen Zeichnung erkennen.

Beim Sketchnoting geht es nicht darum, ein Meisterwerk der Kunst zu schaffen, sondern darum, neue Wege zu finden, seine Ideen zu vermitteln. Es geht darum, etwas Einprägsames und Einfaches zu schaffen. Deshalb reicht es meistens aus, in 2 Dimensionen zu zeichnen.

Komplexe Ideen in einfache Elemente zerlegen

Wenn man sich die einfache Kinderzeichnung anschaut, kann man sehen, dass diese, genau wie Sketchnotes, komplexe Figuren in einfache Elemente zerlegt. Für Sketchnotes braucht man nämlich insgesamt nur 5 Elemente:

  • Punkt
  • Linien (gerade, gebogen, geschwungen)
  • Kreis
  • Dreieck
  • Quadrat

Probiere es aus und zeichne eine Blume, ein Auto, einen Ballon und eine Uhr mit diesen einfachen Elementen.

In nur zwei einfachen Schritten gelingt es Sketchnotes schick zu machen

Um Ihre Sketchnotes lebendiger aussehen zu lassen, kannst Du Schatten hinzufügen. Verwende dazu einen etwas dickeren hellgrauen Stift und setze eine zusätzliche Linie an der Innen- oder Außenseite eines Elements.

Generell ist es auch sinnvoll, über eine Farbpalette nachzudenken. Das hilft anderen, sich mehr auf das Wesentliche zu konzentrieren und Zusammenhänge besser zu verstehen. Außerdem sieht es professioneller aus, wenn du nur 2 oder 3 Farben nutzt. Entscheide Dich für einen einheitlichen Farbcode für Titel, Untertitel und erklärende Sätze sowie für wesentliche Bilder und weniger wichtige visuelle Elemente. Vielleicht möchtest Du sogar eine spezielle Farbe verwenden, um die wichtigsten Inhalte hervorzuheben.

Finde das richtige Gleichgewicht zwischen Text und Bild

Sketchnotes bestehen sowohl aus Text als auch aus Visualisierung. Welches ist also das beste Verhältnis? Sagen wir 80% Bild, 20% Text. Aber das ist nicht wissenschaftlich bewiesen :).

Texte sollten vorzugsweise sehr kurz sein: Verwende nur Schlüsselwörter und füge Aufzählungspunkte hinzu, wenn Du mehrere Aspekte hervorheben möchtest. Verwende Pfeile und Linien oder wähle die Positionen gut aus, um Zusammenhänge oder Ordnungen zu symbolisieren. Wenn möglich und sinnvoll, schreibe auch wichtige Zitate auf.

Üben, üben, üben

Es gibt viele gute Bücher, die Dir helfen, mit Deiner visuellen Bibliothek loszulegen. Zum Beispiel die Bikablo-Bücher, oder das Buch UZMO. Zögere nicht, einfach zu kopieren, was Du in den Büchern siehst. Das wird Dir den Einstieg erleichtern, und mit etwas Übung wirst Du deinen eigenen Stil entwickeln.

Ich glaube fest daran, dass Sketchnoting sehr wirkungsvoll ist, für Kommunikation und Innovation, aber auch für das eigene kreative Selbstvertrauen. Glaube an Dich selbst, dass Du es wieder lernen kannst und fange noch heute damit an. Du hast es in dir!

Entdecke deine intuitive Agilität – Ich habe meine beim Salsa tanzen gefunden!

Wie Salsa auf Agilität trifft

Salsa tanzen ist meine Leidenschaft. Wenn ich tanze, fühle ich mich unbeschwert, voller Energie und einfach glücklich. 

Manchmal gibt es diese Momente, in denen ich mit einer wildfremden Person tanze und wir verstehen uns sofort. Nur der Musik folgend sind wir, zwei Personen, die sich nicht kennen, in absoluter Harmonie. Wir kennen weder unsere Tanzstile, noch unsere Bewegungen und zudem haben wir keinerlei Vertrauensbasis. Jedes Mal, wenn das passiert, bin ich fasziniert und frage mich: Was sind die Gründe dafür? Und was können wir aus diesem Phänomen für Organisationen lernen? 

Wenn wir nach agilen Grundsätzen arbeiten, müssen wir viel verändern. Wir müssen die Tanzpartner:innen wechseln (z.B. neue Teams oder Führungskräfte), zu neuen Liedern (z.B. nach neuen Prozessen arbeiten) auf einer neuen Tanzfläche tanzen (z.B. in einer neuen Umgebung arbeiten). In den nächsten Abschnitten erörtere ich, was meiner Meinung nach wichtige Bedingungen für einen guten Salsa Tanz sind und wo ich Parallelen zur agilen Arbeitsweise sehe. 

Erkenntnisse

1.) Werkzeuge, Abläufe und Interaktionen.

Bei einem Paartanz wie Salsa ist es wichtig, dass beide Partner ein gewisses Grundverständnis für die Schritte und ein Gefühl für die Musik haben. Das Paar muss nicht die gleichen Figuren kennen, aber darauf gefasst sein, sich bei etwaigen Fehltritten wieder in die Musik einzufinden. Noch wichtiger ist jedoch, dass die Tänzer aufrichtig miteinander interagieren. Beim Tanzen sind keine Worte nötig. Es geht um Wahrnehmung und nonverbale Kommunikation, die, wie ich glaube, selbst eine universelle Sprache ist. Wir lernen, unsere Partner sehr genau zu lesen, indem wir uns auf die kleinsten Gesten konzentrieren. Es geht darum, den anderen zu lesen, um den nächsten Schritt auszurichten, und sich darauf einzulassen, ihm zu folgen, und zwar durch stille Beobachtung, Einfühlungsvermögen und Intuition. Ohne Worte wird man verstehen, welcher Schritt als nächstes kommt. 

Sich auf diese Art auf ein Projekt einzulassen, knüpft an den ersten Wert des agilen Manifests an. Dieser besagt, dass Menschen und Interaktionen über Prozessen und Werkzeugen stehen. Auch wenn Prozesse und Werkzeuge helfen, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu entwickeln, sind es die Menschen, die es entwerfen, bauen, betreiben und verbessern. Das beste Werkzeug in den falschen Händen ist wertlos. Es ist die Kommunikation zwischen den einzelnen Personen und die Interaktion zwischen den Teammitgliedern, die ihnen hilft, zusammenzuarbeiten und auftretende Probleme zu lösen.

2.) Sei präsent und kommuniziere. 

Eine der wichtigsten Voraussetzungen beim Salsa Tanz ist es, im Moment präsent zu sein. Während der Leader die nächste Figur plant, muss der Follower genau beobachten und spüren, was als nächstes kommt. Kleine Ablenkungen von außen können zu Fehlinterpretationen von Bewegungen führen und zur Folge haben, dass man aus dem Rhythmus gerät. Der Follower befindet sich in einem ständigen Zustand der Ungewissheit, weil er/sie nicht vorhersagen kann und sollte, was passieren wird, da man sich sonst auf eine mögliche zukünftige Figur vorbereitet, die nie kommt. 

Hier sehe ich eine Parallele zu der agilen Vorgehensweise „inspect and adapt“. Wir probieren aus, beobachten, justieren nach und machen weiter. Dadurch können wir die Komplexität mit all ihren Unbekannten bewältigen. Das bedeutet, sich Zeit zu nehmen, um regelmäßig zu überprüfen, was passiert ist, wo man steht, wie es läuft und diese Erkenntnisse dann zu nutzen, um Anpassungen vorzunehmen und sich zu verbessern. Wie beim Tanz geht es darum, zu schauen, was in der Gegenwart ist und zu spüren, was passieren könnte, anstatt in eine Kristallkugel zu schauen und die Zukunft vorherzusagen. Dies knüpft an den von Otto Scharmer geprägten Begriff des „Pre-Sensing“ (Presencing und Sensing) an, der im Grunde bedeutet, lernen aus der in die Gegenwart-kommende Zukunft.

3.) Spannung ist erforderlich.

Im Tanz ist das richtige Maß an körperlicher Spannung zwischen den Tanzpartnern wichtig. Zu viel Spannung macht einen Tanz schwer und steif. Wenn es im Gegenteil überhaupt keine Spannung gibt, kann sich der Tanz nicht entfalten. Die Spannung ist notwendig, damit beide zusammenarbeiten und herausfinden können, wohin die nächste Bewegung geht. Im Tanz gibt es meiner Meinung nach verschiedene Arten von Spannungen, die wichtig sind. Natürlich gibt es die Körperspannung zum Beispiel die Spannung in den Armen, aber es gibt auch die geistige Spannung, die tiefe Konzentration und die Verbindung hin zur anderen Person.

In der agilen Arbeitswelt sprechen wir oft über spannungsbasiertes Arbeiten und darüber, dass Spannungen nicht per se negativ sind, sondern Wertneutral. Spannungen sind wie nicht freigesetzte Energie, die wir auf unsere Ziele lenken können. Allerdings nur wenn wir herausfinden, wo wir das richtige oder falsche Maß an Spannung haben, verstehen wir, wo wir etwas ändern müssen. Wie beim Salsa sollte es das Ziel sein, zusammen auf eine gemeinsame Vision hinzuarbeiten. Wenn man in einem Team oder einer Organisation Widerstand spürt, dann sind die Menschen vielleicht noch nicht so weit. Und wir müssen ein wenig zurückrudern, um zu spüren und zu verstehen, was vor sich geht, und uns dann wieder darauf einstellen. Nichts drängen oder erzwingen, denn dann geht der Zauber des Tanzes verloren. Lasst uns noch spannungsbasierter Arbeiten. Es gibt jede Menge potenzielle Energie, die aber noch nicht freigesetzt ist! Lasst uns die Energie entdecken, damit sie freigesetzt werden kann! 

4.) Vertrauen ist essentiell. 

Insbesondere als Follower ist es wichtig, dem Leader zu vertrauen. Man muss daran glauben, dass der Leader während des Tanzes anleitet und auf einen aufpasst. Das bedeutet, dass er oder sie dafür sorgt, dass man nicht mit anderen Leuten zusammen stößt und dass man für jede Figur, die als nächstes kommt, bereit ist. In ähnlicher Weise muss der Leader dem Follower vertrauen, dass dieser bereit ist, sich führen zu lassen. Gleichzeitig kann ein Leader nur Angebote machen, der Follower kann immer noch entscheiden, ob er oder sie die Einladung zum nächsten Tanzschritt annimmt. Beim Salsa-Tanzen kann es zudem zu engem Körperkontakt kommen. Es ist wichtig, dass jeder seine eigenen Grenzen kennt und sie kommuniziert. 

Meiner Meinung nach gibt es verschiedene Ebenen des Vertrauens, die ein agil arbeitendes Team braucht. Zunächst muss das Vertrauen innerhalb des Teams vorhanden sein. Nur mit einem guten Vertrauensklima sind agile Teams in der Lage, effektiv zu kommunizieren und sich damit schnell auf sich abzeichnende Veränderungen einzulassen. Mangelndes Vertrauen führt oft dazu, dass viel Zeit mit Dokumentieren und Berichten verbracht wird. Wenn sich das Team und die Führungskräfte allerdings vertrauen und sie daran glauben, dass jeder sein Bestes tut, um zum selben Ziel beizutragen, ist eine kollektive Verantwortungsverteilung möglich. 

5.) Keine Ego Show. 

Für mich geht es beim Salsa-Tanz nicht darum zu beweisen, dass man der oder die Beste ist, sondern darum, das Beste aus der Kombination der beiden zu machen. In einem Paar zu tanzen bedeutet, dass man sich gemeinsam bemüht, einen einzigartigen Moment zwischen einander zu schaffen. Tolle Figuren zu zeigen, kann schön sein, aber nur, wenn der/die Tanzpartner:in mitmacht. Die Rollen des Leaders und des Followers sind in manchen Fällen nicht einmal mehr klar. 

Auch in agilen Arbeitsumgebungen können wir beobachten, dass sich die Rolle der Führungskraft verändert. Wer führt und wer folgt, ist in der neuen Welt manchmal gar nicht mehr so eindeutig, denn der Fokus liegt viel eher auf Ko-Kreation. Wenn wir uns die agilen Führungsstile ansehen, stoßen wir häufig auf den Begriff des „Servant Leader“. Dieser Führungsstil befähigt andere, sich zu entwickeln und Höchstleistungen zu erbringen. Anstatt Aktivitäten zu kontrollieren, geht es eher darum, zusammenwirkende Beziehungen zu schaffen. Wie beim Tanzen geht die Medaille am Ende nicht an eine einzelne Person, sondern an das Team und das gemeinsam erreichte Ergebnis.

6.) Hab Spaß!

Es geht darum, sich lebendig zu fühlen: so macht es Spaß! Suche den einfachsten Weg, gehe den natürlichsten nächsten Schritt. Denk nicht an das Endergebnis oder daran, was andere von dir denken könnten, vergiss, was schief gehen könnte, und vertraue darauf, dass dir jeder Schritt einen neuen Weg zeigen kann und du im Flow sein wirst. Es geht auch darum, loszulassen: Lass die Erwartungen an den/die andere/n und an das Ergebnis des Tanzes los, also wie die Dinge laufen oder sein SOLLTEN, und lass die Erwartung an dich selbst los, also wie du auftreten solltest, wie dich dein/e Tanzpartner:in oder das Publikum wahrnimmt.

In der Arbeitswelt sind viele Menschen immer noch der festen Überzeugung, dass Arbeit weder Spaß machen, noch leicht sein sollte. „Es soll keinen Spaß machen, deshalb nennt man es ja auch Arbeit“. Im Gegensatz dazu bin ich überzeugt, dass es ein persönlicher Erfolg ist, eine Arbeit zu finden, die man liebt. Wenn Menschen sich für ihre Arbeit begeistern, sind sie produktiver und bereit, Zeit und Leidenschaft in Projekte zu investieren. 

Fange an, Parallelen zu finden

Dieser Artikel ist kein Aufruf dafür, dass alle agilen Team und Führungskräfte Salsa tanzen lernen sollten. Mit diesem Artikel teile ich meine Beobachtungen darüber, wo ich “Angewandte Agilität” in meinem privaten Umfeld sehe. Ich habe für mich interessante Parallelen entdeckt und festgestellt, dass einige agile Prinzipien in anderen Kontexten ganz intuitiv angewendet werden. 

Öffne auch du deine Augen, wo werden agile Prinzipien und Werte in deinem tagtäglichen Leben angewandt? Was ist dort anders wie in einem Organisationsumfeld? Warum ist es in diesem Kontext vielleicht einfacher? Und wie können wir Synergien nutzen, um die agile Transformation in Organisationen voranzutreiben?

Mira Vanessa Gampp

Die launchlabs Werte

Die launchlabs Werte sind die Grundlage für unsere Zusammenarbeit im Team, mit unseren launchlabs Partner*innen, Dienstleistern und Kund*innen. 

Unsere Werte haben wir 2018 gemeinsam im Team entwickelt. Zusammen bilden alle Werte einen „Wertekreis“, bei dem die Menschlichkeit im Zentrum steht. Durch die Handlungsprinzipien versuchen wir, unsere Werte im Alltag zum Leben zu erwecken. Das bedeutet, dass ein abstrakter Wert wie “Freiheit” durch mehrere Handlungsprinzipien greifbarer wird, wie zum Beispiel durch das Handlungsprinzip “Wir haben die Freiheit, wir selbst zu sein, solange andere gleichzeitig diese Freiheit auch genießen können.”. 

Was ist der Kern unserer Zusammenarbeit? 

Menschlichkeit – Empathie und Güte: Unsere Menschlichkeit drückt sich durch Herzensgüte, Verständnis füreinander und Hilfsbereitschaft aus.

Was ist unser Treibstoff?

Leistung – Qualitätsanspruch, Miteinander und Spaß: Es ist unser Qualitätsanspruch, außergewöhnliche Leistungen für unsere Kund*innen, Partner*innen und Kolleg*innen zu erbringen. Wir haben Spaß an Leistung und wissen gleichzeitig, wann eine Pause gut ist. Wir streben ein gesundes Wachstum an, ohne uns den Alltag von Messgrößen diktieren zu lassen. Weil wir uns mit dem Sinn unseres Tuns identifizieren, sind wir intrinsisch motiviert, Leistung zu bringen.

Freude – Leichtigkeit, Lachen und Treibstoff : Freude ist unser Treibstoff für Kreativität und gutes Arbeiten. Unsere Freude zeigt sich in Form von Leichtigkeit, Spaß am Leben und an der Leistung. Freude beflügelt uns, alles zu geben. Sie schafft ein gutes miteinander, denn Freude ist ansteckend.

Sinn – Gesellschaft, Umwelt und Mensch: Wir wollen, dass unsere Arbeit sinnstiftend für uns und andere ist und für alle Seiten ein Mehrwert entsteht. Indem wir bewusst einen Weitblick in unseren Handlungen haben, übernehmen wir Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt, ohne dabei handlungsunfähig zu werden. Gleichzeitig wollen wir dauerhaft unser persönliches Wohlbefinden und unsere Gesundheit bewahren.

Wie wollen wir zusammenarbeiten?

Freiheit: Wir haben die Freiheit uns einzubringen, zu gestalten und nach bestem Wissen und Gewissen zu entscheiden. Dabei verstehen wir Freiheit so, dass wir eigenen Bedürfnissen nachgehen können, solange wir nicht dem Team oder seinen Mitgliedern schaden. 

Fairness – Respekt, Verbindlichkeit und Transparenz: Faires Verhalten ist, wenn sich ohne Probleme alle so verhalten könnten. Wir erachten jede*n auch in seiner Unterschiedlichkeit als wichtig und gehen rücksichtsvoll mit den individuellen Ressourcen um. Die Konsequenzen unseres eigenen Handelns achten wir sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene. So können wir auf beiden Ebenen Dinge sinnvoll gestalten. Wir halten unsere Versprechen und handeln mit dem Bewusstsein der Konsequenz für den anderen. Unsere Entscheidungen halten wir so transparent wie möglich, damit jede*r unsere Handlungen ohne Aufwand nachvollziehen kann. 

Teamgeist: Wir vertrauen uns gegenseitig in allem, was wir tun. Wir arbeiten mit Umsicht füreinander und unterstützen uns gegenseitig. Dabei heben wir proaktiv die Hand, wenn wir merken, dass wir Hilfe brauchen – und versuchen, andere zu unterstützen, auch wenn sie nicht merken, dass sie Hilfe brauchen. Unsere Arbeitsweise zeichnet sich darin aus, dass andere nicht grundlos beeinträchtigt werden.

Was streben wir an? 

Intrapreneurship: Wir handeln und denken wie ein Unternehmer im Unternehmen. Dabei arbeiten wir mit Herz und Verstand und wägen alle Möglichkeiten, Relevanz, Interessen und Kosten nach bestem Wissen und Gewissen miteinander ab. Wir sind proaktiv und kommunizieren lieber einmal mehr im Vorfeld, als hinterher enttäuscht zu sein. Unsere Energie ziehen wir aus der intrinsischen Motivation, das Richtige für die launchlabs zu tun.

Innovationsgeist – Experimentierfreudig und Kreativ: Wir haben Spaß am Ausprobieren neuer Dinge, ohne dabei den lean-Ansatz zu vergessen und Aufwand versus Nutzen aus den Augen zu verlieren. Wir entwickeln Visionen, ohne dabei die Umsetzung zu vernachlässigen. Unser Geist bleibt kreativ und offen, ohne dabei den Fokus zu verlieren. 

Lernfähigkeit – Individuum, Team und Organisation: Wir fördern die Entwicklung einer jeden Person und bauen auf ihrem Potenzial auf. Gleichzeitig übernehmen wir auch Aufgaben außerhalb unserer Komfortzone – selbst wenn wir das Gefühl haben, etwas noch nicht perfekt zu beherrschen. Wir lernen, um zu verändern. Wir verändern, um zu verbessern. Dabei lernen wir sowohl voneinander, als auch von unserer Umwelt – im Kleinen und im Großen. Wir teilen unser Wissen miteinander, damit die Organisation dazulernt. Die launchlabs bleiben innovativ, weil wir gelerntes in die Gestaltung von Neuem einfließen lassen.

Doing the right things and doing things right. Planet-centered Design Thinking.

Doing the right things and doing things right. Planet-centered Design Thinking.

von Fabian Grauel & Laura Chiesa, Innovationsberater*in und Coach bei der launchlabs GmbH, Berlin

Es ist die Zeit der Innovationskultur und der Transformationen. Ein wichtiger Teil dieser Transformationen ist immer wieder das Stichwort “nutzerzentriert”. Ein wesentlicher Grund dafür ist der Vormarsch von Innovationsmethoden wie Design Thinking. Diese spielen heute eine wichtige Rolle und verbreiten sich rasant in breiten Teilen der Wirtschaft, sowie NGOs und sogar in der öffentlichen Verwaltung (siehe Tech4Germany).

Zum einen hat sich Design Thinking bei der Ideenfindung und in der Entwicklung von erfolgreichen neuen Produkten und Dienstleistungen bewiesen. Zum anderen nutzen auch viele etablierte Unternehmen und Institutionen die Methode, um Intrapreneurship und Innovationsgeist zu fördern.  

Es ist aber auch die Zeit von gesellschaftlichem Wandel, von klimatischem Wandel und damit von globalen Herausforderungen, die unsere gesunde und friedliche Zukunft auf der Erde gefährden. In weiten Teilen der Gesellschaft und auch bei unseren Kund*innen wächst deshalb zunehmend das Interesse an ökologisch und sozial nachhaltiger Innovation – und damit auch an Innovationsmethoden wie Design Thinking und deren Anwendung im Bereich der Nachhaltigkeit. Deshalb möchten wir einen genaueren Blick auf Design Thinking werfen und herausfinden, was das Konzept mit unserem Wunsch nach nachhaltiger, sinnstiftender Innovation gemeinsam hat.

Ein kurzer Design Thinking Rückblick

Die Design Thinking Reise beginnt offiziell Ende des 20. Jahrhunderts, als der Professor David Kelley an der Stanford University die d.school ins Leben ruft. Inspiriert von der Interdisziplinarität der deutschen Bauhaus Bewegung in den 1920er Jahren wird in Stanford eine Methode entwickelt, die es Projektmitarbeitenden aus verschiedensten Disziplinen erlaubt, gemeinsam an komplexen Fragestellungen zu arbeiten. Dabei erfolgt die Zusammenarbeit projektbasiert in gemischten Teams, die sich nicht nur aus Expert*innen zusammensetzen, sondern auch die Nutzer*innen ganz explizit in die Entwicklung mit einbeziehen.

Design Thinking ist eine Innovationsmethode und Denkschule zugleich, die Kreativität und Interdisziplinarität fördert. Sie sieht Innovation als Schnittmenge zwischen der Machbarkeit (technisch), der Attraktivität für Nutzer*innen (User Experience), und der Realisierbarkeit (wirtschaftlich).

 

 

Als der deutsche SAP Mitgründer Hasso Plattner von dieser Entwicklung hörte, unterstützte er die d.school zunächst finanziell, um dann 2007 auch in Berlin, am Hasso Plattner Institut, einen eigene Dependance zu eröffnen. Seitdem hat das Thema in Deutschland und Europa viel Beachtung erfahren – fast jede größere Beratung und viele große Unternehmen haben mittlerweile Design Thinking Expert*innen an Bord. Häufig wird die Methode verwendet, um in kooperativen Workshopformaten und Entwicklungssprints digitale Produkte zu entwickeln, oder bestehende Produkte besser an Kundenbedürfnisse anzupassen. Aber jetzt mal im Ernst – was hat das Ganze mit Nachhaltigkeit zu tun? 

Design Thinking trifft auf Nachhaltigkeit

Hasso Plattner sagt über Design Thinking: „Beim Design Thinking geht es darum, Probleme an ihrer Wurzel zu packen, statt nur einige der Symptome zu behandeln.“ Es geht darum Probleme ganzheitlich zu betrachten und im Gesamtkontext zu lösen – also Knochenbrüche zu heilen, statt Pflaster darauf zu kleben. Genau hier liegt die Verknüpfung zu den Sustainable Development Goals (SDGs), der Circular Economy, ökologischer Nachhaltigkeit, Planetary Boundaries, etc. Darum haben wir die Bedeutung der drei Grundpfeiler des Design Thinkings genauer unter die Lupe genommen und mit Blick auf das 21. Jahrhundert ergänzt.

Wenn wir heutzutage von Attraktivität, technischer Machbarkeit und finanzieller Realisierbarkeit sprechen, können wir nicht außer Acht lassen:

  • dass sich Nutzer*innen immer nachhaltiger orientieren,
  • unsere Innovationen von morgen mit Produktionsprozessen von heute nicht mit unseren begrenzten planetaren Ressourcen machbar – und mit Blick auf eine lebenswerte Zukunft auf der Erde – auch nicht vertretbar sind
  • und dass es neue, innovative Geschäftsmodelle gibt, die denjenigen große Chancen bieten, die bereit sind sich auf diese Reise zu begeben.

Attraktiv, weil nachhaltig (und mit Sinn)

Wir sehen im Bereich der Attraktivität für Nutzer*innen große Veränderungen, denn gerade dort spielen ihre Präferenzen eine große Rolle. Aufgrund vieler Alternativen sind sie weniger bereit, eine schlechte Nutzer*innenerfahrung zu akzeptieren. Nach den schockierenden Skandalen in den letzten Jahren, wie zum Beispiel dem Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesh, bei dem viele Arbeiter*innen auf Kosten des Fast-Fashion-Konsums ums Leben kamen, oder der Kinderarbeit in afrikanischen Cobaltminen, die unsere Smartphones ermöglichen – sind bei vielen Nutzer*innen auch die Erwartungen an Unternehmen gestiegen, sich ernsthaft mit ihren Geschäftspraktiken und deren Auswirkungen auseinander zu setzen. Dazu gehören Bilder von weltweiten Katastrophen im sozialen, aber auch ökologischen Bereich, wie dem enormen “Great Pacific Garbage Patch” einer wachsenden, schwimmende Müllinsel im Atlantik, die über 2 Millionen km2 groß ist (Deutschland zum Vergleich misst gerade einmal 350.000 km2). 

Die Aufmerksamkeit von Kund*innen und Medien liegt immer mehr auf Nachhaltigkeit, der Frage nach sinnvollem Wachstum und dem Purpose von Unternehmen. Auch der Markt insgesamt verändert sich, da sich die neuen Erwartungen der Kund*innen häufig auch in neuem, oder erstarktem Wettbewerb ausdrücken.

Die Klimakrise als Potenzial für Innovation

Diesen erhöhten Druck sehen wir auch im Bereich der Realisierbarkeit. Wenn wir evaluieren, ob eine Idee realisierbar – im Sinne von “wirtschaftlich tragfähig” – ist, müssen wir dafür sorgen, dass wir zukunftsfähige Geschäftsmodelle aufstellen. 

Es braucht Geschäftsmodelle, die den wachsenden sozialen und ökologischen Erwartungen mindestens gerecht werden. Wir sehen in diesen Anforderungen aber nicht nur Pflichten, sondern auch ein enormes Potential für innovative Geschäftsmodelle. Globale Herausforderungen, wie die Klimakrise, bergen die Chance für ungeahnte, wertebasierte Disruption für Mensch und Planet.

Wenn wir neugierig an unsere Umwelt herantreten und sie ernst nehmen, ist wertebasierte Disruption möglich und wünschenswert. Dann kann aus den heutigen Bedrohungen für unsere wirtschaftliche Zukunft ein Blumenstrauß an disruptiven Innovationen entstehen, die unsere bisherigen Konzepte durch nachhaltige Zukunftsmodelle ablöst. Das gibt der Design Thinking Säule “Realisierbarkeit” eine ganz neue Bedeutung.

Klimaneutral, fair und machbar

Disruption und Innovation, heißt in vielen Fällen etwas Altes durch etwas Neues zu ersetzen – natürlich nicht blind, sondern mit Sinn. Die technische Machbarkeit und Bereitstellung von Innovation sollte also nach einem System erfolgen, das besser als das alte ist. Vielleicht sogar so gut und nachhaltig, dass es auch in 10 Jahren noch funktionieren kann, ohne dass es negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt gibt? Das wäre geradezu revolutionär aus heutiger Sicht, im Design Thinking Prozess aber möglich! 

Deshalb sind wir überzeugt, dass Machbarkeit aus regulatorischer und technischer Sicht heute schon mindestens klimaneutral funktionieren kann und sollte, genauso wie sie schon heute nicht zu Lasten von Menschenrechten und -würde geschehen darf. Auf diesen Weg möchten wir uns gemeinsam mit unseren Kunden begeben.

Unsere Erweiterung: Planet-centered Design Thinking

Im Design Thinking gibt es den eingängigen Ausdruck: “Do the right things and do things right”. Damit sollte ursprünglich zum Ausdruck gebracht werden, dass man sich zuerst ausführlich und nutzerzentriert mit dem Problem auseinandersetzen muss, um das richtige Problem zu lösen. Albert Einstein soll hierzu gesagt haben: “Wenn man mir 60 Minuten für die Lösung eines Problems gibt, dann verwende ich die ersten 55 Minuten für das Problem und die letzten 5 Minuten für die Lösung.” 

Jedoch sind die allermeisten unserer heutigen Probleme die Lösungen von gestern, die sich nicht umfassend mit ihrem Kontext auseinandergesetzt haben. Darum setzen wir uns als Innovationsberater*innen und Coaches für sinnvolle Innovation ein und spüren eine erweiterte Aufgabe, wenn wir hören: “Doing the right things and doing things right.” Wir sehen es als unsere Verantwortung, den Blick unseres Design Thinking Verständnisses von Nutzerzentriert auf Planetenzentriert auszudehnen und ihn so neben den sozialen Werten und Arbeitsweisen auch auf die planetaren Auswirkungen zu lenken.

Wir sind davon überzeugt, dass es lohnt, sich die Zeit zu nehmen, wahre Empathie mit unseren Mitmenschen und unserem Planeten aufzubauen. So ist es möglich, im Kreativprozess Ideen zu generieren, die nachhaltig erfolgreich sind und dabei Mehrwert für Mensch und Planeten bieten. Überall dort, wo tatsächlich Probleme an ihrer Wurzel gepackt werden, entsteht wahre Disruption.

Wenn ihr auch Lust auf nachhaltige Innovation bekommen habt, meldet euch gerne bei Fabian Grauel, unserem Nachhaltigkeitsexperten bei launchlabs, unter fabian.grauel@launchlabs.de

Unser nächster Artikel zum Thema Design Thinking und Nachhaltigkeit zeigt auf, welche konkreten Leitfragen beim nachhaltigen Design Thinking helfen können. Stay tuned! 

 

veröffentlicht am 29.10.21

launchlabs-Feeling per Mausklick – virtuelle Workshops im launchlabs Studio

 

Durch die Corona-Pandemie haben virtuelle Workshops einen Boom erlebt. Bei den launchlabs nutzen wir einen Greenscreen, um das launchlabs-Feeling zu euch nach Hause an den Bildschirm transportieren zu können. Im Interview erzählt unser Kollege Tobi, wie die Idee entstand.

 

Lieber Tobi, seit diesem Jahr nutzen wir immer wieder das neue launchlabs-Studio mit dem Greenscreen für Workshops und Präsentationen. Wie kam es dazu?

Wir waren im letzten Jahr bei einem Event eingeladen, ich war als Moderator dabei. Dort wurde sehr viel Geld ausgegeben, um audiovisuelle Inhalte ähnlich wie bei einer TV-Produktion darstellen zu können. Ich habe mich dann gefragt: Geht das nicht auch einfacher und vor allem billiger? Dann habe ich angefangen zu recherchieren.

Wie ging es dann weiter?

Bei meiner Recherche bin ich bei den Streamern gelandet, die ihre Inhalte ganz allein für Plattformen wie youtube oder twitch produzieren. Die Streamer machen Produktion, Regie und Moderation, alles meist allein von zu Hause aus. Das hat mich inspiriert. Wir wollten so ein Setup ausnutzen und außerdem unsere Räumlichkeiten nutzen. Wir haben ein paar Experimente gemacht und den Greenscreen mit dem technischen Setup in unser Raumkonzept integriert. 

Wie ist denn der technische Aufbau?

Wir nutzen einen Mac mini mit einem M1-Chip. Wir haben Software, die wir nutzen, um diese Bildmischung vornehmen zu können. Wir haben eine fest installierte Kamera und Keylights, die in beide Richtungen funktionieren, sodass man auch die Szenen wechseln kann und Funk Mikrofone von Rode. Alles läuft zusammen in ein sogenanntes Streamdeck. Darüber können wir zwischen den Kameras hin und her schalten, neue Inhalte in den Greenscreen laden, Soundeffekte abspielen und das Licht ansteuern. Und das alles mit nur einem Tastendruck. Das Ganze steht auf einem rollbaren Tisch. Das heißt, du kannst einfach den Stecker rausziehen und ihn in ein anderes Setup stellen. 

Das klingt, als ob die Bedienung sehr schwierig ist. 

Das ist sie glücklicherweise nicht. Wir haben auf dem Streamdeck nur wenige Knöpfe, mit denen auch nicht technikaffine Menschen problemlos zwischen den Kameras und den Folien hin und her schalten können. 

Sind die technischen Geräte neu entwickelt?

Nein. Die Neuentwicklung bezieht sich auf das Setup. Viele der technischen Produkte sind von der Firma Elgato, mit der wir in eine Kooperation gegangen sind. 

Gab es Herausforderungen in der Nutzung des Greenscreens? Wie habt ihr diese gemeistert?

Die Herausforderung liegt in der passenden Kombination aus Licht, Bild und Ton. Wir nutzen Airpods und ein relativ kostengünstiges Mikrofon. 

Wie viel hat das Setup denn gekostet?

Du kannst das ganze Setup für 2000 Euro bei dir aufbauen. 

Früher habt ihr die meisten Workshops ja persönlich durchgeführt. Was hat sich seitdem verändert?

Wir haben Trainings vor Ort gemacht und konnten unseren Körper und den Raum einsetzen. Durch die Pandemie und die damit verbundene Durchführung von Onlineworkshops konnten wir nur noch mit unserem Oberkörper arbeiten. Das war erst einmal ungewohnt und auch einschränkend. Durch die Nutzung des Greenscreens haben wir nun wieder die Möglichkeit, unseren ganzen Körper einzusetzen. Das geht auch mit mehreren Personen. Es ist im Remote Setup eine schönere Art zu moderieren, ähnlich wie im Fernsehen. 

Gab es schon Feedback von Teilnehmenden?

Ja, und das war durchweg positiv. Die Workshops sind viel interaktiver und kommunikativer mit dem Greenscreen. Sie machen Spaß und wir können den Raum wieder mit einbeziehen.

Was sind deine Ziele für dieses Projekt – auch für die Zeit nach Corona?

Mit dem neuen Setup haben wir jetzt ein weiteres Angebot: Die Beratung und das Coaching für Remote Setups. Und dabei sind wir nicht nur Spezialisten für die Technik, sondern verstehen als Anwender auch sehr gut, wie die Technik eingesetzt werden muss. Ich glaube, dass diese Form der Virtualität auch nach Corona nicht vollständig abflachen wird. Wir haben jetzt gelernt, dass man für Trainings nicht um die halbe Welt fliegen muss, sondern diese virtuell zeitsparender und umweltschonender durchführen kann. Wir haben jetzt die Möglichkeit, mit dem Greenscreen virtuelle Workshops durchführen zu können, die sogar inklusive der Musik, die wir in der Pause spielen, das launchlabs-Feeling haben. Auf der anderen Seite möchten wir auch Menschen dazu inspirieren, dass ein gut funktionierendes technisches Setup nicht wahnsinnig teuer sein muss. 

veröffentlicht: 18.10.2021