Workation – Arbeit und Freizeit verbinden
Work-Life-Balance ist zu einem geflügelten Wort geworden. Arbeit und Freizeit ausgeglichen, das scheint erstrebenswert. Doch warum geht nicht auch beides zusammen? Schon seit 10 Jahren leben die launchlabs Berlin die Workation, die Arbeit und Freizeit miteinander verbindet. Simon Blake, Gründer und Geschäftsführer der launchlabs hat sie ins Leben gerufen. Im Interview erzählt er, wie sowohl Teams als auch Einzelpersonen die Workation für sich nutzen können.
Lieber Simon, du beschäftigst dich schon seit Jahren mit dem Thema Zusammenarbeit und hast auch die Workation ins Leben gerufen.
Das ist richtig. Die Workation verbindet die Bereiche Work und Life miteinander. An einem anderen, besonderen Ort kann man neue Energie tanken und gleichzeitig auf kreative Ideen kommen, die die beruflichen Projekte voran bringen. Als wir damit vor zehn Jahren starteten, waren wir uns nicht darüber bewusst, dass sich daraus ein so großer Trend entwickeln würde, der im letzten Jahr, befeuert durch die Auswirkungen der Pandemie auf die Bürowelt, auch ein Mainstream Publikum erreichen kann. Im Sommer 2011 fand sich eine kleine Gruppe von Pionieren zusammen, die schon damals das Gefühl hatte, dass ein schöner Arbeitsort in der Natur die Gedanken und die Zusammenarbeit beflügeln kann. Doch gab man damals das Wort Workation in die Suchmaschine seines Vertrauens, fragte diese zurück „Meinen Sie Workstation?“. Heutzutage hat, neben vielen anderen, auch der weltgrößte Tourismuskonzern TUI auf Gran Canaria Workation Zimmer im Angebot. Was als kleine Idee vor den Toren Berlins von uns in die Welt getragen wurde, hat sich bis heute zu einem Trendwort des neuen Arbeitens und auch zu einem Geschäftsmodell entwickelt.
Was braucht man, um an einer Workation teilzunehmen?
Einen schönen Ort, an dem man sich wohl fühlt. Dann noch einen Laptop, Handy und eine Powerbank, falls der Akku leer ist.
Ist die Workation nur für die Arbeit am Laptop oder Telefon geeignet?
Nein. Man kann die kreative Energie auch wunderbar für Ideenskizzen nutzen oder dafür, seinen Papierkram an einem wunderschönen Ort zu ordnen. So kann man zwischendurch den Blick schweifen lassen, neue Energie tanken und mit frischem Blick genau die Dinge angehen, die im Alltagsstress oftmals unüberwindbar scheinen.
Wie können Teams die Workation für sich nutzen?
Die Workation bietet für Teams die Möglichkeit, Meetings und Besprechungen an besonders schönen Orten stattfinden zu lassen. Bei den Walk and Talks gehen wir eine bestimmte Zeit spazieren und halten dabei unser Meeting ab. Diese Möglichkeit nutzen wir auch abseits der Workation im direkten Umfeld unseres Büros.
Welche Vorteile hat die Workation?
Die Workation bietet die Möglichkeit eines Perspektivwechsels. Man sagt sich bewusst: Wir gehen jetzt ins Grüne, um zu arbeiten. Der Blick in die Natur hat etwas ganz besonderes, inspirierendes. In der Natur kann man grundsätzlich über Aufgaben und Ziele reflektieren. Auch Teambesprechungen führe ich öfter als Walking Meeting durch, bei dem wir für eine bestimmte Zeit spazieren gehen. Dafür waren wir zum Beispiel einmal in einem Weinberg. Die physische Aktivität beeinflusst das Denken positiv.
veröffentlicht: 10.09.21